Flensburg wahrte mit diesem harterkämpften Erfolg seine letzte Titelchance in dieser Saison. Vor drei Tagen war das Team von Coach Ljubomir Vranjes unglücklich gegen Vive Kielce in der Champions League gescheitert, in der Bundesliga ist Platz eins nur noch theoretisch erreichbar.
Möglich gemacht hatte die Verlängerung vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena am Volkspark der Flensburger Anders Eggert, der drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit Löwen-Torhüter Mikael Appelgren mit einem Heber per Siebenmeter im wahrsten Sinne des Wortes überwand.
Schon in den ersten 30 Minuten bekam das Publikum einen wahren Handball-Thriller zu sehen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich vorentscheidend absetzen, die Führung wechselte ständig. Von der Champions-League-Belastung der Flensburger war in dieser Phase nichts zu erkennen, sie wirkten sogar einen Tick frischer als ihr Gegner, der sich mit deutlich weniger Belastung auf das Final Four hatte vorbereiten können.
Hektische Schlussphase
Im Verlauf dieses hochklassigen Matches sorgten die Besucher für eine beeindruckende Atmosphäre in der WM-Arena am Volkspark. In den vier Hallenecken saßen die jeweiligen Fans der Finalteilnehmer und animierten auch die neutralen Zuschauer mehrfach zu Szenenapplaus und Standing Ovations. "Es gibt eben keinen Grund, einen anderen Standort als Hamburg zu wählen", sagte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Flensburg lag nach 35 Minuten erstmals mit drei Toren in Front (16:13). In dieser Phase war es in erster Linie Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer, der vor allem mit sicher verwandelten Siebenmetern die Chancen seiner Mannschaft am Leben erhielt. Nach 43 Minuten führten dann die Mannheimer mit 18:17.
Magdeburg im Finale
In der hektischen Schlussphase wurden die Nerven aller Beteiligten bis aufs Äußerste strapaziert. Löwen-Trainer Nicolaj Jacobsen sah in der 52. Minute wegen Reklamierens die Gelbe Karte. Kurz vor Ende der Verlängerung verteilten die Schiedsrichter nach einer Rudelbildung sogar zwei Rote Karten an Mannheims Nationalspieler Henrik Pekeler und wenig später an Flensburgs Rasmus Lauge.
Der SC Magdeburg ist der SG Flensburg-Handewitt ins Endspiel am Sonntag gefolgt. Der ehemalige Champions-League-Gewinner besiegte den Bergischen HC in der Verlängerung mit 36:33 (29:29, 14:15), damit kommt es zum gleichen Finale wie im Vorjahr.
Das Final Four in der Übersicht