Löwen feiern deutsche Meisterschaft

SID
Die Rhein-Neckar-Löwen sind Handball-Meister
© getty

Die Rhein-Neckar Löwen haben ihr Titel-Trauma besiegt und sind erstmals deutscher Handball-Meister. Nach zwei Vizemeisterschaften sicherte sich das Team um den scheidenden Kapitän Uwe Gensheimer seine erste Krone in der "stärksten Liga der Welt".

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Durch einen souveränen 35:23 (17:10)-Sieg am letzten Spieltag bei Absteiger TuS N-Lübbecke hielten die Löwen die SG Flensburg-Handewitt gewann, um einen Punkt auf Distanz.

Der Klub aus Mannheim ist erst der zweite nach dem mittlerweile insolventen HSV Hamburg (2011), der die seit 2005 währende Dominanz des THW Kiel durchbricht. Der Rekordchampion beendete die Saison nur auf Rang drei. In den vergangenen Jahren hatten die Löwen zweimal Kiel hauchdünn den Vortritt lassen müssen, 2015 mit zwei Punkten, 2014 mit ganzen zwei Toren Rückstand.

"Jeder kennt unsere Geschichte und wie lange wir dafür gearbeitet haben. Es ist unbeschreiblich, was in uns allen nun vorgeht", sagte Gensheimer bei Sport 1. "Wir haben drei Jahre für diesen Titel gekämpft. Dass wir das noch geschafft haben, ist unfassbar. Uns fallen riesige Steine vom Herzen", ergänzte Schmid, der zum dritten Mal in Folge als "Spieler der Saison" geehrt wurde. Als Gensheimer um 16.42 Uhr die Meisterschale in die Höhe stemmte, verdrückte nicht nur er im Konfettiregen ein paar Freudentränen. "Das ist alles einfach wunderschön, ich bin so stolz", sagte Coach Nikolaj Jacobsen, der schon das erste Feierbier in der Hand hatte.

Gensheimer (29), der nach 13 Jahren bei den Löwen und mehr als 500 Spielen einen goldenen Abschluss feierte, erzielte sieben Tore und brannte vor seinem Wechsel nach Paris vor allem in der ersten Halbzeit noch einmal ein Feuerwerk ab. Bester Werfer der Gäste war Andy Schmid (8), der zum dritten Mal in Folge als "Spieler der Saison" geehrt wurde.

Starke Unterstützung der Fans

Für den "König der Löwen" Gensheimer war es das traumhafte Ende einer überaus emotionalen Woche: Erst das letzte Heimspiel mit vielen Tränen, dann die Geburt seines ersten Kindes am Mittwoch - und nun endlich die Meisterschaft.

Die Löwen gaben sich im letzten Zitterspiel nicht ansatzweise eine Blöße und ließen nie Zweifel am Befreiungsschlag aufkommen. Gut 500 mitgereiste Fans peitschten ihr Team von Beginn an lautstark zum Sieg. Die Gäste führten nach sieben Minuten 5:1, die Nettelstedter hatten bei ihrem vorerst letzten Auftritt in der obersten Spielklasse den Löwen nichts entgegenzusetzen.

Wertloser Sieg

Schon zur Halbzeitpause herzte Trainer Nikolaj Jacobsen beim Gang in die Kabine Regisseur Schmid überschwänglich. Während der zweiten Halbzeit gingen die Kuschelszenen auf der Bank weiter, auch Gensheimer genoss den Triumphzug immer länger auch von dort aus.

Der erlösende Sieg in Nettelstedt-Lübbecke war für die Löwen der Startschuss zu einem riesigen Party-Marathon. Umgehend ging es mit dem Charterflieger zurück nach Mannheim, wo im Friedrichspark Tausende an Fans ihre Helden zur Meisterfeier erwarteten.

In Flensburg brauchten sich die SG-Stars schnell keine Illusionen mehr zu machen. Sie erledigten trotzdem ihre Pflicht und gaben sich keine Blöße. Einen Wert hatte der Sieg allerdings nicht mehr.

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