Wie in den Spielen zuvor schaffte es die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler vor 1875 Zuschauern in Kristianstad trotz des Sieges nicht, ihre sehr hohe Qualität über weite Strecken abzurufen, immer wieder gab es Phasen, in denen es nicht wie gewünscht lief. Teils wirkte sie im Hinblick auf das wichtige Weiterkommen etwas nervös. Doch auch Polen konnte zum dritten Mal nicht überzeugen.
Deutschland kam nur schleppend in die Partie, Huber traf erst nach 3:30 Minuten per Siebenmeter. Zuvor hatten Kim Naidziniavicius und Anne Hubinger gegen die zwischenzeitliche 5:1-Deckung der Polinnen drei gute Chancen ausgelassen. Auch auf den Rängen waren die Fans aus Polen optisch und akustisch überlegen.
Nach gut fünf Minuten wurde Deutschland in der Offensive besser, übernahm die Initiative und baute die Führung sogar in Unterzahl auf 6:3 aus. Dank eines variablen Angriffsspiel und stets mehrerer Wurfoptionen spielten sich Spielführerin Anna Loerper und Co. deutlich mehr Möglichkeiten heraus als zu Beginn.
Starke Abwehr führt zum Sieg
Hinten ließen die "Biegler-Ladies", wie sich das Team selbst nennt, in manchen Phasen zu viele Würfe zu und konnten sich einmal mehr bei Torhüterin Clara Woltering bedanken, die erneut überragend hielt. Die 33-Jährige machte ihr 36. EM-Spiel, damit fehlt ihr nur noch eine Partie auf die deutsche Rekordhalterin Grit Jurack (1996-2010).
Gegen Ende der ersten Hälfte schlichen sich jedoch erneut viele kleine Fehler ein, sodass die DHB-Auswahl nach zuvor komfortablen Polster nur mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging.
Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst so weiter, doch nachdem Deutschland die Führung meist konstant bei drei, vier Toren hielt, kam Polen knapp sieben Minuten vor dem Ende sogar zum Ausgleich. In einer äußerst spannenden Schlussphase hatte Deutschland dann das bessere Ende für sich.