Vor 10.285 Zuschauern in der seit Monaten ausverkauften Halle an der Ostsee konnten die Löwen damit eine schwere sportliche Scharte auswetzen. Vor fast einem Jahr waren sie an gleicher Stelle mit einer 20:31-Niederlage förmlich deklassiert worden. Nun zogen sie mit 32:2 Punkten in der Tabelle am THW (30:4) vorbei auf Rang zwei. Spitzenreiter bleibt dank der besseren Tordifferenz die SG Flensburg-Handewitt, die sich am Mittwoch mit dem 35:24 (18:12)-Sieg bei Aufsteiger HSC Coburg nicht den Hauch einer Blöße gab.
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"Letztes Jahr haben wir hier auf die Mütze bekommen, diesmal gewonnen - ich hoffe, es gibt dafür ein paar mehr Geschenke zu Weihnachten", sagte Löwen-Spielmacher Andy Schmid am Sport1-Mikrofon. Patrick Wiencek und Domagoj Duvnjak (jeweils 7) waren beste Kieler Werfer, für die Löwen traf Kim Ekdahl du Rietz (6) am besten.
Schon die ersten 30 Minuten waren knapp an die Gäste gegangen. Die Mannschaft von Trainer Nicolaj Jacobsen gestattete den Zebras keine einzige Führung und führte zwischenzeitlich mit drei Toren Vorsprung.
Hauptanteil daran hatte Löwen-Keeper Andreas Palicka. Der frühere Kieler brachte deutlich mehr Hände an die Würfe seiner Ex-Kollegen als Niklas Landin in den Reihe des THW. Coach Alfred Gislason reagierte darauf nach 20 Minuten und ersetzte den Dänen durch Europameister Andreas Wolff.
Auch nach dem Seitenwechsel eng
Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst eng. Die Mannheimer hatten zwar meist die Nase vorn, konnten sich aber lange nicht entscheidend absetzen. Verantwortlich dafür, dass die Siegchancen der Gastgeber vorerst intakt blieben, war in erster Linie Domagoj Duvnjak, der Kroate war immer wieder mit kraftvollen Distanzwürfen erfolgreich.
In einer hektischen Schlussphase ließen die Platzherren immer wieder gute Möglichkeiten liegen und scheiterten zu oft an der aggressiven Deckung der Löwen. Deren Serie blieb in Takt, seit Saisonbeginn haben die Mannheimer alle Auswärtsspiele gewonnen.
Acht Minuten vor dem Schlusspfiff lagen die Löwen erstmals mit fünf Treffern in Front (28:23) und brachten diesen Vorsprung sicher nach Hause.
Hinter dem Spitzentrio klafft in der Tabelle schon ein große Lücke. Die Füchse Berlin, die Frisch Auf Göppingen mit 31:26 (15:13) bezwangen, haben schon 24:8 Punkte auf dem Konto. Das Überraschungsteam von DHfK Leipzig kassierte ein überraschend deutliche 22:31 (11:14)-Niederlage beim HC Erlangen. Im Tabellenkeller verpasste Schlusslicht Bergischer HC mit einem 28:29 (13:8) gegen den direkten Konkurrenten TBV Lemgo einen Befreiungsschlag.