Thiel: "Verträge sind nur noch ein Witz"

SID
Andreas Thiel bestritt für den DHB 247 Partien
© getty

Der ehemalige Nationaltorhüter Andreas Thiel hat den Deutschen Handballbund (DHB) für das Tauziehen um den neuen Bundestrainer Christian Prokop kritisiert. Konkret stößt Thiel das Herauskaufen Prokops aus dem in Leipzig noch laufenden Vertrag auf.

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"Dass im Fußball rechtskräftige Verträge keine Bedeutung mehr besitzen und einfach nur noch ein Witz sind, weiß ich längst", sagte Thiel dem Magazin Handball inside. Auch im Handball hätten die Arbeitspapiere mittlerweile "offenbar keine ernsthafte Bedeutung mehr".

Der DHB hatte im Februar eine Einigung mit dem 38-jährigen Prokop erzielt, der erst im Herbst bis 2021 bei seinem Klub SC DHfK Leipzig verlängert hatte.

Besonders "dramatisch" ist für Thiel bei der Verpflichtung Prokops durch den DHB, "dass auch für den Dachverband Verträge offenbar keine bindende Wirkung mehr haben. Das in dieser kernkapitalistischen Form zu erfahren, tut mir als Traditionalist weh."

Prokop erhalte durch die investierte Transfersumme einerseits einen "großen bis sehr großen Vertrauensvorschuss" von DHB-Vizepräsident Bob Hanning, ergänzte Thiel.

Andererseits laste damit aber auch ein großer Druck auf dem neuen Bundestrainer. "Er muss liefern", sagte Thiel: "Ein Aus im Achtelfinale oder einen dritten oder vierten Hauptrundenplatz ohne Halbfinale sollte er sich besser erst dann leisten, wenn er vorher mit seinem Team schon zwei Medaillen gewonnen hat."

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