"Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Für diese Mannschaft ist das eine tolle Belohnung", sagte Gislason nach dem 29:23 (13:12)-Erfolg gegen den Liga-Tabellenführer. Auch Manager Thorsten Storm war begeistert: "Das tut der Mannschaft, den Spielern und dem ganzen Klub gut."
Einer der Kieler Matchwinner war neben dem unermüdlichen Kapitän Domagoj Duvnjak Torhüter Niklas Landin, der die Flensburger Angreifer mit spektakulären Paraden immer wieder entnervte. "Ja, das war ein überragendes Spiel", sagte Landin: "Mit diesem Sieg fällt viel Druck von uns ab, es war der erste Titel für diese neue, junge Mannschaft, das ist sehr wichtig für die weitere Entwicklung."
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Bester Werfer des Rekord-Pokalsiegers, der das Final Four zuletzt drei Mal verpasst hatte, war Duvnjak mit sieben Treffern. Den Grundstein für den verdienten Erfolg legten die Kieler aber mit einer bärenstarken Defensive und einem überragenden Landin im Tor. In der zweiten Halbzeit berauschten sich die THW-Spieler phasenweise an sich selbst und zogen nach ausgeglichener erster Hälfte unnachahmlich davon.
Hingebungsvoll, hitzig, hochklassig
Für die SG, bei der Rasmus Lauge, Kentin Mahe und Holger Glandorf mit jeweils vier Toren am häufigsten trafen, war die Partie am Sonntag eine weitere Episode einer bitteren Finalbilanz: Bei der siebten Endspiel-Teilnahme nacheinander hatten die Nordlichter bis auf 2015 immer das Nachsehen. Im sechsten Pokalfinale gegen den THW blieb Flensburg zum fünften Mal nur zweiter Sieger.
Hingebungsvoll, hitzig, hochklassig: Die 13.200 Zuschauer in der ausverkauften Barclaycard Arena bekamen von Beginn an beste Handball-Unterhaltung geboten. Die Strapazen der Halbfinalspiele vom Vortag waren den Spielern nicht im geringsten anzumerken. Kiel, das 24 Stunden zuvor den SC DHfK Leipzig 35:32 bezwungen hatte, setzte im Angriff vor allem mit Duvnjak und Kreisläufer Patrick Wiencek Akzente.
Liga-Spitzenreiter Flensburg, der am Vortag den deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen mit 33:23 demontiert hatte, schöpfte zunächst Kraft aus der Breite seines exquisiten Kaders. Nach der Pause hatte das Team von Coach Ljubomir Vranjes allerdings nichts mehr zuzusetzen.
Während seine Spieler um Ex-Weltmeister Holger Glandorf kaum mehr zum Abschluss kamen, warfen sich die Kieler vorübergehend in einen wahren Rausch, feierten jede gelungene Aktion schon wie den Pokalsieg. Beim Stand von 21:15 (44.) war die Partie praktisch entschieden.
Gislason greift in die Trickkiste
Das Finale begann mit einer dicken Überraschung. Kiels Coach Gislason griff tief in die Trickkiste und ließ Linksaußen Rune Dahmke zunächst als Spielmacher auflaufen - mit Erfolg. Der THW zeigte sich im Angriff variabel und narrte die Flensburger Deckung ein ums andere Mal, sodass der Rekordmeister innerhalb weniger Minuten von 1:3 (4.) auf 6:3 vorlegte.
In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem vor allem die beiden Keeper Glanzlichter setzten. Während Kiels Landin, der den Vorzug vor Europameister Andreas Wolff erhielt, von Beginn an reihenweise Flensburger Großchancen vereitelte, steigerte sich auch Flensburgs Mattias Andersson bis zur Pause.
Dies änderte sich im zweiten Abschnitt. Angetrieben von seinen lautstarken Fans, setzte sich der Rekordmeister schnell ab. Und wenn die Flensburger doch einmal durchkamen, parierte Landin glänzend.
Die schwarze Serie der Löwen
Für den deutschen Meister setzte sich in Hamburg unterdessen eine schwarze Serie fort, auch bei der zehnten Endrunden-Teilnahme klappte es nicht mit dem ersten Titel.
Zum vierten Mal nacheinander verloren die Löwen im Halbfinale gegen Flensburg. Bereits in der Vorschlussrunde 2011 und im Viertelfinale 2013 waren die Löwen an dem viermaligen Cupsieger gescheitert.
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