HC Leipzig: "Fehlerhafte Entscheidung"

SID
Der HC Leipzig kämpft weiter um die Lizenz für die Bundesliga
© getty

Der HC Leipzig hat sich im Ringen um eine Lizenz für die Bundesliga noch nicht aufgegeben. Der Traditionsklub aus der Messestadt legte am Freitag gegen den Lizenzentzug für die kommende Saison Beschwerde ein.

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"Nach ausführlicher interner Beratung unter Hinzuziehung von erfahrenen Juristen vertritt der HCL die Auffassung, dass die Entscheidung vom 1.6.2017, die Lizenz nicht zu erteilen, seitens der HBF fehlerhaft ist", hieß es in einer Mitteilung. Weiter wollte sich der Klub nicht äußern.

Berndt Dugall, Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen (HBF), kündigte die Prüfung des Protests an, sobald dieser bei ihm eintreffe. "Der Vorstand, zu dem erfahrene Juristen gehören, wird dann eine Entscheidung treffen. Ich werde aus Befangenheit nicht mitprüfen, weil ich das bisherige Verfahren durchgezogen habe", sagte Dugall dem SID.

Gegen die Entscheidung des Vorstandes hat der Klub wiederum die Möglichkeit, das Lizenzschiedsgericht anzurufen. Der Fall könnte sich also noch einige Wochen hinziehen. "Ich weiß aber ehrlich nicht, wogegen der Klub Einspruch einlegen will. Aber vielleicht findet ein Anwalt ja noch etwas", meinte Dugall.

Neuanfang in der dritten Liga?

Am Donnerstag, dem 1. Juni, hatte die Handball Bundesliga Frauen entschieden, dem finanziell in Schieflage geratenen Klub für die kommende Spielzeit im Oberhaus keine Lizenz mehr zu erteilen. Das heißt, dass der ruhmreiche Verein, immerhin zweimaliger Europacup-Sieger und sechsmaliger deutscher Meister, in der kommenden Saison in der 3. Liga spielen muss.

Hintergrund sind finanzielle Probleme, die den Klub seit Monaten belasten. Insgesamt sind Schulden in Höhe von 1,3 Millionen Euro aufgelaufen. Das Sanierungskonzept sah vor, dass der Verein rund eine Million Euro selbst aufbringen sollte. 200.000 Euro wollte die Stadt Leipzig im Erfolgsfall zuschießen.

Im Detail wollte Manager Kay-Sven Hähner laut Leipziger Volkszeitung 600 000 Euro von privaten Investoren einholen, 300 000 Euro sollten Gläubigerverzichte bringen, vom Unterstützerkonto sollten 100. 000 Euro fließen. Offenbar aber spielten nicht alle Geldgeber mit.

Stadt Leipzig bietet Hilfe an

Die Stadt Leipzig betonte nach dem Lizenzentzug am Donnerstag erneut, dass sie unter den bekannten Voraussetzungen bereit sei, "mit maximal 200.000 Euro dazu beizutragen, die Insolvenz der GmbH abzuwenden." Immerhin, hieß es in der Erklärung weiter, sei die 1. Mannschaft des HCL viele Jahre "ein Aushängeschild des Leipziger Leistungssports mit internationaler Ausstrahlung" gewesen.

Seit Monaten kämpft der Klub gegen die Insolvenz und wandte sich dabei auch an Freunde und Fans. Es wurde ein Unterstützerkonto eingerichtet, sogar Fußball-Nachbar RB Leipzig beteiligte sich an der Hilfsaktion und stellte unter anderem den Erlös aus Trikotversteigerungen zur Verfügung.

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