Kiel verliert auch Topspiel bei den Löwen

SID
Der THW Kiel hat nach sieben Spieltagen bereits acht Minuspunkte auf dem Konto
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Der THW Kiel rutscht immer tiefer in die Krise und kann den Titel fast schon abhaken. Die Zebras verloren am Sonntag das "ewige" Spitzenspiel bei Titelverteidiger Rhein-Neckar Löwen 28:30 (11:13). Mit acht Minuspunkten nach sieben Spielen hat das Team von Trainer Alfred Gislason damit im Rennen um die Meisterschaft kaum noch eine Chance.

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Überragende Spieler waren Löwen-Kapitän Andy Schmid mit neun Toren und Nationalspieler Hendrik Pekeler (8). Kiel setzte den desolaten Saisonstart fort - der knappe Sieg unter der Woche in der Champions League gegen den dänischen Meister Aalborg Handball (27:26) war offensichtlich nur ein Zwischenhoch.

Jacobsen über THW: "Dürfen nicht mehr viel verlieren"

Vor 11.572 Zuschauern in der SAP-Arena begannen die Gäste zwar aggressiv und gingen sogar in Führung. Ex-Löwe Niklas Landin im Kieler Tor entschärfte zudem in der Anfangsphase gleich mehrere Würfe seiner früheren Teamkollegen, die ein paar Minuten brauchten, um warm zu werden.

Nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen THW-Nationalspieler Patrick Wiencek (12.) kamen die Gastgeber aber immer besser ins Spiel. Angeführt vom starken Schmid setzten sich die Löwen etwas ab (10:7 nach 19 Minuten). In der Kieler Offensive wurde der verletzte Spielmacher Domagoj Duvnjak erneut schmerzlich vermisst.

Der Rekordmeister hatte sich vor der Partie in der Rolle des Außenseiters gefallen. Dass Routinier Christian Zeitz die Meisterschaft schon abgehakt ("Der Zug ist abgefahren") und Gislason die Löwen in den höchsten Tönen gelobt hatte ("Wir spielen beim Top-Favoriten"), taten die Gastgeber auf ihrer Internetseite aber als "Psychospielchen" ab.

"Viele Spiele dürfen sie nicht mehr verlieren, wenn sie noch Meister werden wollen", sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, dessen Team in der Königsklasse unter der Woche bei den Franzosen von NBC Nantes den zweiten Sieg verspielt hatte (26:26).

THW Kiel verzweifelt an Palicka

Die Gastgeber waren auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das bessere Team. Schmidt und Pekeler, der im kommenden Sommer nach Kiel zurückkehren wird, bauten die Führung schnell auf fünf Tore aus (17:13 nach 38 Minuten). Andreas Palicka im Tor brachte den THW zudem mit starken Paraden zur Verzweiflung.

Für die Löwen war das Kiel-Spiel der Auftakt zur "härtesten Woche der Vereinsgeschichte" (Jacobsen). Zunächst empfangen die Badener am Dienstag Tabellenführer Hannover, dann am Donnerstag den TV Hüttenberg. Zwei Tage später steht das schwere Auswärtsspiel in der Champions League beim schwedischen Meister IFK Kristianstad auf dem Programm.

Ganz andere Sorgen hat Altmeister VfL Gummersbach, der am Sonntag sein Nachholspiel beim Aufsteiger Eulen Ludwigshafen mit 24:28 verlor und als Vorletzter tief im Tabellenkeller feststeckt. Eine Niederlage musste auch GWD Minden einstecken, das gegen die MT Melsungen 26:30 (14:16) verlor. Aufsteiger TV Hüttenberg rettete beim 28:28 (11:16) gegen Frisch Auf Göppingen nach deutlichem Halbzeitrückstand zumindest noch einen Punkt.

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