Den Vorgang bestätigte Thorsten Storm, Geschäftsführer des deutschen Rekordmeisters THW Kiel, dem SID am Mittwoch. Storm erklärte: "Wenn es wirklich dazu käme, wäre das für die Sportart mit all ihren Top-Handballern, die in der Champions League spielen wollen, und die vielen Handball-Fans in Deutschland sehr, sehr traurig."
Am Dienstag gab es ein Treffen der europäischen Top-Klubs inklusive der deutschen Vereine mit der EHF. Streitfall ist der Spielplan der HBL, der wegen des neuen Fernsehvertrages nur noch Begegnungen am Donnerstag und Sonntag zulässt, nur ausnahmsweise auch samstags. Dies kollidiert jedoch mit dem Terminplan der Champions League.
Der deutsche Meister Rhein-Neckar Löwen spielt beispielsweise am Samstag in der Bundesliga um 18.10 Uhr in Leipzig, am Sonntag um 19.00 Uhr steht bereits die Begegnung in der Champions League beim FC Barcelona auf dem Programm. Wie die Löwen hatte sich auch Vizemeister SG Flensburg-Handewitt für den höchsten internationalen Klub-Wettbewerb qualifiziert, Kiel erhielt als Liga-Dritter von der EHF eine Wildcard.
EHF bedauert alternativlose Entscheidung
Seitens der EHF wurde betont, dass man die Entscheidung insbesondere aufgrund der Qualität der deutschen Klubs bedauere. Wegen der aktuellen Situation habe man jedoch keine andere Möglichkeit. Am Wochenende soll es auf dem Kongress des Weltverbandes IHF weitere Gespräche zwischen Vertretern der EHF und des DHB geben, der die Vereine in die europäischen Wettbewerbe entsendet. Die EHF erwartet dann konkrete Vorschläge aus dem deutschen Lager.