Die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener unterlag am Montag in Brest dem EM-Fünften Rumänien nach einer schwachen Vorstellung verdient mit 24:29 (11:14).
"Die Abgeklärtheit und Ruhe vom Norwegen-Spiel waren überhaupt nicht da", sagte Groener nach der Schlusssirene: "Von Anfang an waren Stress und Hektik im Spiel. Wir sind immer wieder alle in die Mitte gerannt, haben einiges verworfen. Erst als das Spiel verloren war, haben wir es besser gemacht."
Julia Behnke, die mit acht Toren noch die mit Abstand erfolgreichste Werferin der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war, beklagte vor allem "die vielen vergebenen Chancen" und die "fehlende Konsequenz" in der Deckung. "Letztlich hat uns die Cleverness gefehlt. Wir haben bis zur 60. Minute gekämpft, um uns nichts vorwerfen zu müssen. Aber Rumänien war die bessere Mannschaft, sie haben verdient gewonnen", führte die Kreisläuferin aus.
Zum Abschluss in Gruppe D tritt Deutschland am Mittwoch (18 Uhr) gegen Tschechien an - auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Gewinn des letzten großen Titels bei der WM 1993 wird der Druck groß sein.
DHB-Team schwächt sich mit Zeitstrafen
In Brest hatte die deutsche Mannschaft aber zwei Tage nach dem 33:32 gegen die hochfavorisierten Skandinavierinnen von Beginn an mit erheblichen Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Nach fünf Minuten lag die DHB-Auswahl bereits 1:5 im Hintertreffen, nach neun Minuten (3:6) nahm Groener seine erste Auszeit.
Obwohl sich die Rumäninnen in der Folge mit Zeitstrafen selbst schwächten, blieben die Chancenverwertung und die defensive Stabilität die Schwachstellen der deutschen Mannschaft. In erster Linie war es Behnke mit ihren fünf Toren bis zum Seitenwechsel zu verdanken, dass die Partie nicht bereits nach 30 Minuten entschieden war.
Auch in der zweiten Hälfte konnte die deutsche Auswahl ihre Schwächen allerdings nicht abstellen, die überragende rumänische Torfrau Denisa Dedu brachte den Rückraum um Top-Talent Emily Bölk immer wieder zur Verzweiflung.
Aufseiten der Rumäninnen gab es neben dem vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde, für die sich die besten drei Teams jeder Gruppe qualifizieren, weiteren Grund zur Freude: Cristina Neagu war fünfmal erfolgreich, damit setzte sich die dreimalige Welthandballerin mit 206 EM-Toren an die Spitze der ewigen Bestenliste.