"Wir haben eine wahnsinnig gute erste Halbzeit gesehen, das hat keiner erwartet, die Mädels haben sich in einen Rausch gespielt", sagte Bundestrainer Groener: "Auch die Abwehr stand super. In der zweiten Hälfte haben wir gesehen, dass die Spanier gleich wieder da sind, wenn wir nachlassen. Aber wir haben uns durchgekämpft."
Top-Talent Emily Bölk sowie Meike Schmelzer und Angie Geschke waren mit je vier Treffern die besten Torschützinnen der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die dank einer bärenstarken ersten Hälfte gegen die weiterhin punktlosen Spanierinnen nun bei 4:2 Zählern steht - und damit den Einzug unter die vier besten Teams in der eigenen Hand hat.
Mit zwei Siegen in den ausstehenden Begegnungen der Hauptrunden-Gruppe II am Sonntag (15.00 Uhr) gegen den EM-Zwölften Ungarn und am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Vize-Europameister Niederlande wäre Deutschland das Halbfinale nicht zu nehmen. Die besten beiden Mannschaften der zwei Sechsergruppen qualifizieren sich für die Finalrunde.
Dinah Eckerle vernagelt den deutschen Kasten
Groeners Mannschaft ging ohne Druck in die Partie gegen den Olympia-Dritten von 2012. Sie hatte mit dem Einzug unter die besten zwölf Teams des Turniers ihr erstes Ziel bereits erreicht, und das war dem jungen Team nach dem zuletzt wackligen Auftritt am Mittwoch gegen Tschechien (30:28) anzumerken. Deutschland spielte zu Beginn unbekümmert und zog früh auf 4:1 (7.) weg.
Die Spanierinnen, die von bisher drei Duellen gegen Deutschland in diesem Jahr zwei gewonnen hatten, scheiterten bei ihren Offensivbemühungen hingegen immer wieder an Dinah Eckerle.
Die Torhüterin der SG BBM Bietigheim fand mit mehreren Paraden hervorragend in die Partie, die Spielerinnen in Rot strahlten aus dem Rückraum kaum Gefahr aus und blieben neun Minuten ohne eigenen Treffer.
DHB-Team verteidigt Führung mit Leidenschaft
Die DHB-Auswahl bestrafte das: Zwar nutzte sie nicht all ihre teilweise hochkarätigen Chancen, doch es genügte, um beim 13:6 (27.) zwischenzeitlich mit sieben Treffern in Führung zu gehen. Spanien fand in der Deckung bis zur Pause gegen die variable Offensive des Groener-Teams keine Mittel und ging mit einem Acht-Tore-Rückstand in die Kabine.
Nach der Pause verlor die deutsche Mannschaft etwas ihre Kaltschnäuzigkeit, auch die Deckung stand nicht mehr so sicher. Spanien erzielte innerhalb von 19 Minuten schon so viele Treffer wie in Abschnitt eins, konnte den Rückstand zunächst aber nicht wesentlich verkürzen.
Die deutsche Mannschaft ging mit einer Sechs-Tore-Führung in die letzten zehn Minuten, in denen sie körperlich stark und leidenschaftlich die Führung verteidigte.