Die Hoffnungen der Kieler auf die erste Meisterschaft seit 2015 leben, der Titelkampf verspricht in dieser Saison noch spannender zu werden. "Die erste Halbzeit war mit unsere beste Leistung", sagte THW-Coach Filip Jicha bei Sky und ergänzte mit Blick auf die Tabelle: "Das ist eine Wahnsinnsliga, die Mannschaften sind sehr ausgeglichen."
"Wir wollten es unbedingt vermeiden, von Anfang an wieder mit vier Minuspunkten hinterher zu laufen", sagte Nationalspieler Hendrik Pekeler: "Da hatten wir uns letztes Jahr schon frühzeitig unnötig unter Druck gesetzt. So sind wir jetzt mittendrin und halten alles offen."
Flensburger Aufholjagd in der zweiten Halbzeit
In Kiel entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Spiel, in dem zunächst der Flensburger Torhüter Torbjörn Bergerud mit mehreren starken Paraden brillierte. Im Angriff leistete sich der Titelverteidiger aber ungewöhnlich viele leichte Fehler, sodass der THW knapp zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit erstmals auf vier Tore davonziehen konnte, zur Pause waren es sogar fünf Treffer Vorsprung.
In die zweite Halbzeit starteten die Flensburger furios und glichen innerhalb von nur rund sechs Minuten zum 18:18 aus. Anschließend entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, die Entscheidung fiel wenige Minuten vor Schluss, als sich die Kieler auf drei Tore absetzten.
Kiel hat nach dem Prestigeerfolg 6:2 Punkte auf dem Konto. Die Flensburger, die in der vergangenen Woche bei der HSG Wetzlar überraschend nicht über ein Remis hinausgekommen waren, liegen nach dem erneuten Dämpfer bei 7:3 Zählern.
Bei einer Niederlage hätte der THW, der in dieser Spielzeit bereits 31:32 beim SC Magdeburg unterlag, schon früh in der Saison unter Druck gestanden. Sowohl den Supercup gegen Flensburg als auch das Finale der Klub-WM gegen den FC Barcelona hatten die Kieler verloren.
SC Magdeburg kassiert erste Saisonniederlage
Auch der SC Magdeburg kassierte am Donnerstag seine erste Niederlage, bei der kriselnden MT Melsungen verlor die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert nach vier Siegen in Serie mit 29:31 (13:16). Das ambitionierte Team aus Melsungen hatte zuletzt eine herbe 23:36-Pleite beim Aufsteiger aus Balingen hinnehmen mussten. Für das Team um Nationalspieler Finn Lemke war es der zweite Saisonsieg.
In der Spitzengruppe etablierten sich auch wieder die Rhein-Neckar Löwen. Das Team von Trainer Kristjan Andresson setzte sich angeführt von einem starken Uwe Gensheimer, der zehn Tore erzielte, 37:26 (17:12) gegen HBW Balingen-Weilstetten durch und hat nun 8:2 Punkte. Einziges ungeschlagenes Team ist Tabellenführer TSV Hannover-Burgdorf (8:0).
Die Tabelle der HBL
Pl. | Team | Sp. | Tore | G.-Tore | Diff. | Pkt. |
1. | TSV Hannover-Burgdorf | 4 | 130 | 103 | 27 | 8:0 |
2. | SC Magdeburg | 5 | 170 | 139 | 31 | 8:2 |
3. | Rhein-Neckar Löwen | 5 | 147 | 120 | 27 | 8:2 |
4. | SG Flensburg-Handewitt | 5 | 129 | 122 | 7 | 7:3 |
5. | THW Kiel | 4 | 120 | 107 | 13 | 6:2 |
6. | SC DHfK Leipzig | 4 | 107 | 106 | 1 | 6:2 |
7. | Bergischer HC | 4 | 107 | 105 | 2 | 5:3 |
8. | GWD Minden | 5 | 133 | 133 | 0 | 5:5 |
9. | MT Melsungen | 5 | 123 | 136 | -13 | 5:5 |
10. | Füchse Berlin | 4 | 106 | 101 | 5 | 4:4 |
11. | HBW Balingen-Weilstetten | 5 | 136 | 152 | -16 | 4:6 |
12. | HSG Wetzlar | 4 | 116 | 117 | -1 | 3:5 |
13. | HC Erlangen | 3 | 73 | 78 | -5 | 2:4 |
14. | TBV Lemgo Lippe | 4 | 105 | 122 | -17 | 2:6 |
15. | Eulen Ludwigshafen | 5 | 132 | 143 | -11 | 2:8 |
16. | TVB Stuttgart | 3 | 76 | 84 | -8 | 1:5 |
17. | Frisch Auf Göppingen | 3 | 73 | 86 | -13 | 0:6 |
18. | HSG Nordhorn-Lingen | 4 | 88 | 117 | -29 | 0:8 |