"Das ist eine große Enttäuschung. Wir hatten große Hoffnungen auf die Olympischen Spiele, aber wir hatten heute nur Energie für 20 Minuten", sagte Coach Groener. Kreisläuferin Julia Behnke meinte: "Ich bin fassungslos. Das war ein Auftritt, der absolut unzufriedenstellend und enttäuschend ist."
Torfrau Dinah Eckerle fand keine Erklärung für den "unterirdischen" Auftritt der deutschen Mannschaft. "Das ist einfach nur peinlich, sich hier abschießen zu lassen, obwohl es um die Olympischen Spiele geht", sagte Eckerle: "Ich habe das Gefühl, wir sind über das Feld gelaufen und hatten keinen Plan." Sie habe "selten ein schlechteres Spiel gesehen als heute".
Damit haben die DHB-Frauen keine Chance mehr, das anvisierte Ticket für ein Qualifikationsturnier für Tokio zu lösen. Zwei Tage nach dem geplatzten Halbfinal-Traum gegen Norwegen (29:32) erfüllten sich auch die Hoffnungen auf die erste Olympia-Teilname seit 2008 nicht. Beste deutsche Werferin zum Turnierabschluss gegen Schweden war Alicia Stolle mit sechs Treffern.
"Man kann es kurz fassen: Wir hatten für eine Viertelstunde, 20 Minuten die Energie, um dieses Spiel zu gewinnen. Die war danach weg", sagte Groener: "Wir haben keine Tore mehr geworfen und waren in der Abwehr nicht mehr aggressiv genug."
Im "Endspiel um Olympia" präsentierte sich das deutsche Team nach ansprechender Anfangsphase völlig von der Rolle. Etliche Fehlwürfe und technische Fehler reihten sich im Angriff aneinander, und auch hinten fehlte im neunten Turnierspiel in 14 Tagen ganz offensichtlich die Kraft.
8:4 führten Kapitänin Kim Naidzinavicius und Co. nach 13 Minuten im Park Dome, ehe die Skandinavierinnen binnen sieben Minuten ausglichen (20.) und bis zur Pause auf fünf Treffer davonzogen. Ein deutsches Aufbäumen im zweiten Abschnitt blieb aus. Spätestens beim 16:26 nach einer Dreiviertelstunde war die Partie zugunsten der Schwedinnen, die sich bereits bei der EM 2018 ein Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier gesichert hatten, entschieden.