Handball-Bundestrainer Gislason: "Jürgen Klopp inspiriert mich"

SID
28. Dezember 202106:01
Das Auftreten von Erfolgstrainer Jürgen Klopp beim englischen Fußball-Erstligisten FC Liverpool beeinflusst auch die Arbeit des deutschen Handball-Bundestrainers Alfred Gislason.getty
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Das Auftreten von Erfolgstrainer Jürgen Klopp beim englischen Fußball-Erstligisten FC Liverpool beeinflusst auch die Arbeit des deutschen Handball-Bundestrainers Alfred Gislason. "Ich muss ehrlich sagen: Was Jürgen Klopp in Liverpool aufgebaut hat, das ist großartig, das inspiriert mich. Wie er die Mannschaft mitnimmt, was für einen Zusammenhalt er schafft, wie authentisch er auftritt - das finde ich fantastisch", sagte Gislason dem Mannheimer Morgen (Dienstag-Ausgabe).

Klopp, mit 54 Jahren nur acht Jahre jünger als Gislason, hatte mit Liverpool 2019 die Champions League und 2020 die englische Meisterschaft gewonnen.

Gislason nimmt mit der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vom 13. bis 30. Januar an der Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei teil und hat einen Mangel an deutschen Topspielern ausgemacht. "Abgesehen von den Torhütern und Hendrik Pekeler fehlt es momentan an deutschen Weltklassespielern. Es gibt zwar einige, die in diese Dimension vorstoßen können, aber das wird noch ein wenig dauern", sagte der Isländer.

Eine Ursache für dieses Problem sieht Gislason in der starken Bundesliga: Diese sei "in gewisser Weise für die Nationalmannschaft ein Nachteil. Für die jungen Spieler ist es wirklich schwer, sich mit Anfang 20 in der Bundesliga durchzusetzen. Da haben es die jungen Spieler zum Beispiel in Dänemark oder Frankreich deutlich einfacher."

Für die anstehende EM haben einige Leistungsträger wie etwa Kreisläufer Pekeler sehr zum Ärger von Gislason abgesagt: "Es ist mir ein Rätsel, warum immer wieder Spieler freiwillig auf die deutsche Nationalmannschaft verzichten. Über die Vielzahl an Absagen in diesem Jahr bin ich enttäuscht. Wenn ich die Skandinavier, die Franzosen, die Spanier, die Kroaten sehe - für alle ist die Nationalmannschaft extrem wichtig. Die Jungs fahren da unheimlich gerne hin."