Parallel lässt der Verband die Bedingungen für einen Rückzug aus dem Turnier bei der EHF prüfen, teilte der DHB in der Nacht zu Donnerstag mit. Am Donnerstagabend trifft die deutsche Mannschaft zum Hauptrunden-Auftakt auf Titelverteidiger Spanien. Wegen der coronabedingten Ausfälle von zwölf Spielern hat der Verband formal Antrag auf Spielverlegung eingereicht.
Am Mittwochabend hatte der DHB nach drei weiteren Coronafällen im Team von Bundestrainer Alfred Gislason in einer Krisensitzung mit der HBL einen EM-Rückzug zunächst ausgeschlossen. "Es ist eine recht komplexe Entscheidung - wir haben sie nach medizinischen, sportlichen, rechtlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. So sieht verantwortungsvolles Handeln aus", bekräftigte Schober.
Mittlerweile sind zwölf Spieler von Corona-Infektionen betroffen. Der DHB reagierte auf die Fälle zehn bis zwölf vom Mittwoch und nominierte Lukas Stutzke, David Schmidt (beide Bergischer HC) und Tobias Reichmann (MT Melsungen) nach. Julius Kühn, bei dem die erste Infektion im deutschen Team während der EM aufgetreten war, ist derweil noch kein Thema für eine Rückkehr. Der PCR-Test des 2016er-Europameisters vom Mittwoch fiel positiv aus.
Das verbliebene Team wird aber zunächst weiterspielen. "Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen, wie wir das Turnier fortsetzen und zu Ende bringen können. Das ist unser klares Ziel, alles andere war nicht unser Thema", sagte DHB-Kapitän Johannes Golla: "Auch wenn wir alle auf Abstand unterwegs sind - so einen Zusammenhalt wie in den vergangenen Tagen habe ich selten erlebt."