Zwar betonte er, dass dies nur seine Einstellung sei und "andere drüber entscheiden", dennoch stellte er klar: "Ich habe das nicht so gerne und ich weiß von vielen anderen, ob es Trainerkollegen sind oder Spieler, die da auch nicht ganz so begeistert von sind." Es sei "schwieriger für uns, wenn Frauen pfeifen".
Schwarzer, der bis 2009 über 20 Jahre als Profi aktiv war, habe in seiner aktiven Zeit definitiv nicht den Einsatz weiblicher Schiedsrichter vermisst: "Nee, auf gar keinen Fall", erklärte der ehemalige Kreisläufer und heutige Jugendkoordinator auf Nachfrage. Bei der derzeitigen WM ist mit Maike Merz und Tanja Kuttler auch ein deutsches Frauengespann im Einsatz, das Duo leitete am Donnerstag die Partie zwischen Uruguay und den Kap Verden (25:33) und erhielt hierfür positive Bewertungen.
Dem Mannheimer Morgen hatten Merz und Kuttler vor dem Turnier über ihren komplizierten Weg dahin berichtet, wo sie heute stehen: "Uns wurden zu Beginn viele Steine in den Weg gelegt, da brauchen wir kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es wurde uns schlichtweg nicht zugetraut, den Weg bis ganz nach oben zu gehen."
Beim Betreten der Halle mussten sie sich "häufiger etwas anhören. Wir waren Exotinnen. Da hört man mal: 'Geht lieber wieder an den Herd!' Kurioserweise zu 90 Prozent von Frauen." Mittlerweile habe sich allerdings "sehr viel zum Guten verändert".
DHB-Kapitän und Sportvorstand reagieren auf Schwarzer
Die Verantwortlichen und Spieler des DHB reagierten indes mit Unverständnis auf Schwarzers Aussagern. "Ich glaube, die meisten hier wissen, dass Christian Schwarzer und ich in den letzten Jahren nicht häufig einer Meinung waren. Das setzt sich heute fort", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer: "Wir haben seit Jahren Schiedsrichterinnen auf allerhöchstem Niveau."
Kapitän Johannes Golla schlug in eine ähnliche Kerbe: "Für mich persönlich macht das eigentlich überhaupt keinen Unterschied, wer die Spiele leitet oder pfeift."