Handball, U21-WM: "Wir nehmen den Push mit!" DHB-Team träumt dank David Späth vom Titel

SID
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David Späth erinnert stark an den jungen Andi Wolff. Nach dem Halbfinal-Einzug will der Torhüter von Deutschlands U21-Handballern sein Team bei der Heim-WM nun zum Titel führen.

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David Späth hechtete durchs Tor. Er parierte mit rechts, er hielt mit links. Er schrie vor Freude und wollte den Sieg unbedingt. Nach der nächsten Gala ihres Supertalents im Kasten nimmt der Gold-Traum von Deutschlands U21-Handballern bei der Heim-WM klare Konturen an.

"Wir nehmen den Push mit, wir wollen ihn mit ins Halbfinale tragen", sagte Späth, nachdem er das deutsche Team gegen den Nachwuchs von Weltmeister Dänemark (31:26) mit seinen Paraden und seinem spektakulären Spiel ins Halbfinale geführt hatte.

Dort geht es am Samstag (18.00 Uhr) in Berlin gegen Serbien, der Titel wird dann im Endspiel am Sonntag (18.00 Uhr/beide Eurosport) vergeben.

Soweit mag Späth noch gar nicht denken. Doch sechs Siege aus sechs Spielen, die enorme Begeisterung in den vollen Hallen und nicht zuletzt die bislang gezeigten Leistungen verleihen der deutschen Mannschaft auf ihrer WM-Mission Flügel.

"Vor so einer Kulisse", so der 21 Jahre alte Torhüter der Rhein-Neckar Löwen, "ist es schwer, uns zu schlagen."

Handball: David Späth erinnert an Andreas Wolff

Verlassen kann sich die DHB-Auswahl auf ihrem Weg zum dritten WM-Triumph nach 2009 (in Ägypten) und 2011 (in Griechenland) auch auf ihren Mini-Hexer, den emotionalen Leader des Teams.

Mit seinen verrückten Paraden aber auch mit seiner explosiven Art, Erfolgserlebnisse zu feiern und seine Mitspieler zu pushen, erinnert Späth an einen gewissen Torhüter namens Andi Wolff. Auch in Interviews gibt sich der gebürtige Kaiserslauterer ähnlich unverstellt und ehrgeizig, wie es der junge Wolff war, als sein Stern zu Leuchten begann.

"Er hat ein fantastisches Spiel gemacht und mit seinen Paraden die Dänen zur Verzweiflung gebracht", sagte Bundestrainer Martin Heuberger am Freitag: "Es macht einfach Spaß, so einen Spieler" auf dem Platz zu haben."

"Ein, zwei Bälle mehr könnte ich noch halten", sagte Späth zu seiner Gala-Vorstellung gegen Dänemark selbstkritisch. Aber im Großen und Ganzen sei er "zufrieden, auch bedingt durch die gute Abwehr. Im Innenblock haben wir eine super Abwehr gehabt, jeder brennt für jeden - das macht es mir leichter, Bälle zu halten."

Handball: David Späth das "größte Torwart-Talent in Europa"

Erstmals richtig ins Rampenlicht spielte sich Späth im April. Beim DHB-Pokalsieg seiner Löwen im Siebenmeterwerfen gegen den SC Magdeburg (36:34) übernahm der 1,97-Meter-Mann, Cousin des bekannten Models Stefanie Giesinger, eine Hauptrolle ein. Der Anfang einer Ära solle dies "hoffentlich" gewesen sein, meinte er hinterher.

Späth, darüber sind sich Fachleute nicht erst seit dem Pokal-Coup einig, gehört die Zukunft. Juri Knorr, Deutschlands derzeit wohl bester Handballer, adelte seinen Löwen-Teamkollegen jüngst gar als das derzeit "größte Torwart-Talent in Europa". Späth sei "ein mega geiler Typ. Er wird einen ganz großen Weg gehen."

Die ersten Schritte bei der U21-WM können sich sehen lassen.

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Handball - Bob Hanning: Serbien sollte "für uns kein Stolperstein sein"

Derweil warnte Bundestrainer Heuberger eindringlich vor Halbfinal-Gegner Serbien. Sein Team müsse sich auf "geballte Angriffspower" und "sehr gute Rückraumspieler" einstellen, sagte der 59-Jährige: "Wir müssen sehr viel investieren, sehr viel tun."

"Wir haben bisher noch nichts erreicht", betonte Heuberger. Zudem habe man gegen Serbien auf dem erhofften Weg ins Finale am Sonntag "etwas gutzumachen". Schließlich habe sein Team im Vorjahr bei der Junioren-EM in Portugal gegen Serbien verloren.

Optimistischer geht Bob Hanning, Geschäftsführer der Füchse Berlin und Experte im Nachwuchshandball, das Halbfinale an. "Die Serben haben eine gute Körperlichkeit und sich das Halbfinale verdient. Sie sollten für uns aber kein Stolperstein sein", sagte Hanning, der die WM als Eurosport-Experte begleitet, in den Vereinsmedien des 1. VfL Potsdam, dessen Trainer er ist.

So oder so streben Heuberger und Co. in Berlin nach dem Titel. "Wenn ich zu so einem Turnier gehe, will ich natürlich alles Mögliche rausholen, den optimalen Erfolg", sagte er, die Mannschaft werde gerade für die Arbeit der vergangenen Wochen und Monate "belohnt. Ich habe selten so einen Teamspirit erlebt." Das Team sei eine "verschworene Gemeinschaft geworden".

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