"Ich war nicht gekränkt. Ich war eher genervt über dieses ganze Gerede. Ich habe gehofft, dass es um die Mannschaft und deren Leistung geht", sagte Gislason in der ARD.
Rund um das Qualifikations-Turnier in Hannover, wo Deutschland am Sonntag durch ein 34:31 gegen Österreich das Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Paris löste, hatte es viel Unruhe um Gislason gegeben. Bei einer Niederlage gegen Österreich und dem damit einhergehenden Olympia-Aus wäre das jüngst bis 2027 verlängerte Arbeitspapier nichtig und Gislasons Ära beim DHB beendet gewesen.
Auf eine entsprechende Klausel hatten sich Gislason und der Deutsche Handballbund (DHB) bei der Vertragsverlängerung verständigt, der Verband kommunizierte dies Anfang März in seiner Pressemitteilung entsprechend. Damit war Gislason, der mit Deutschland bei der Heim-EM im Januar Rang vier belegt hatte, jedoch nicht glücklich.
"Ich habe kein Problem mit der Klausel. Ich habe mich aber nicht gefreut, dass es direkt in der Presse stand", sagte Gislason. Dass die Klausel direkt rausgekommen sei, "war schon ein bisschen unglücklich", ergänzte der 64-Jährige, dessen Schicksal zum dominierenden Thema am Rande der Olympia-Qualifikation in Hannover geworden war. Gislason reagierte in den vergangenen Tagen spürbar gereizt auf Fragen zu seiner Zukunft. Er habe aber "Loyalität zur Mannschaft" zeigen wollen: "Und ich glaube, sie hat auch Loyalität zu mir gezeigt."
DHB-Sportvorstand Axel Kromer verteidigte derweil das Vorgehen des DHB. "Wir haben eine Lösung gefunden, mit der auch Alfred Gislason zufrieden war. Er hat unterschrieben, wir haben einen Vertrag ausgehandelt und kein Diktat übergestülpt", sagte Kromer in Halbzeitpause am ARD-Mikrofon und versicherte, dass es "keine Unruhe" beim Trainerteam und der Mannschaft gegeben habe.