"Oh, wie ist das schön", sangen die Fans euphorisiert, die Spieler rissen überglücklich die Arme in die Höhe und Bennet Wiegert pustete erst einmal kräftig durch. "Ich freue mich für die Mannschaft. Sie hat alles reingeworfen, was sie hatte", sagte der Trainer des SC Magdeburg nach dem sportlichen Ausrufezeichen, das beim deutschen Handballmeister nach schwierigen Wochen für große Erleichterung sorgte.
Das 28:23 (14:13) in der Champions League gegen den FC Barcelona war für den SCM weit mehr als ein normaler Sieg. Nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Serie zeigte das Wiegert-Team eindrucksvoll, dass mit ihm zu rechnen ist. Für Titelverteidiger Barcelona war es die erste Niederlage der Königsklassen-Saison, für Magdeburg ein großer Befreiungsschlag. Als Fünfter in der schwierigen Gruppe A hat Magdeburg nun wieder gute Chancen auf das Weiterkommen.
"Es lief nicht alles perfekt. Aber was wir in der Abwehr weggearbeitet haben, war überragend", sagte Wiegert. Die Unterstützung in der Halle sei "fantastisch" gewesen. "Das ist eine ganz besondere Symbiose zwischen den Fans und dem Team. Dafür schätze ich den Verein." Die Magdeburger Volksstimme schrieb am Donnerstag von der "Auferstehung des SCM".
SC Magdeburg: "Haben im Training die Negativität verdrängt"
Zum Matchwinner avancierte Torhüter Sergey Hernandez mit 18 gehaltenen Bällen. Obwohl Magdeburg keinen guten Start erwischte und früh mit fünf Toren zurücklag (5:10) kämpfte sich der Gastgeber in die Partie und entschied sie mit einer famosen zweiten Halbzeit für sich.
"Der Sieg war nach den vier Niederlagen sehr wichtig für uns", sagte Hernandez: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wir waren nach den Niederlagen niedergeschlagen, aber ich kann sagen, dass wir im Training all die Negativität verdrängt haben." In der Liga geht es am Sonntag (16.30 Uhr/Dyn) weiter mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Bietigheim.