BVB - Marius Wolf im Interview: "Ich habe mir oft eingebildet, irgendetwas Komisches zu spüren"

Nino Duit
16. Juni 202308:00
"Es war schon immer mein Verein, ich würde gerne bleiben": Marius Wolf hofft auf eine Vertragsverlängerung beim BVB.imago images
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Operation am Herzen, Nationalmannschaftsdebüt und der verspielte Meistertitel: Borussia Dortmunds Marius Wolf hat eine aufwühlende Saison hinter sich. Im Interview mit SPOX und GOAL blickt er zurück und nach vorne. Außerdem spricht der 28-jährige Rechtsverteidiger über Raphaël Guerreiro, Jude Bellingham und Niklas Süle.

Herr Wolf, Sie waren über weite Strecken der Saison Stammspieler bei Ihrem Lieblingsklub und wurden erstmals in die Nationalmannschaft berufen - am Ende stand aber der tragisch verspielte Meistertitel. Wie blicken Sie auf diese Saison zurück?

Marius Wolf: Dass wir den Meistertitel so knapp verpasst haben, ist extrem bitter. Beim Abpfiff habe ich nur Leere gefühlt. Persönlich verbinde ich aber auch viel Gutes mit der vergangenen Saison. Die Nominierung zur Nationalmannschaft war im positiven Sinne ein i-Tüpfelchen.

Was schießt Ihnen als erstes in den Kopf, wenn Sie an das entscheidende Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 denken?

Wolf: Wie wir nach dem Spiel vor der Südtribüne standen und uns die Fans trotzdem mit Gesängen aufgebaut haben. Das haben wir Spieler nicht erwartet. Dieser Moment wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Diese Atmosphäre der Gemeinschaft spricht für den BVB und seine Fans und ist einzigartig im Fußball.

Wie lief der Tag danach ab?

Wolf: Es gab ein Treffen mit allen Beteiligten. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, der Sportdirektor und der Trainer haben Ansprachen gehalten. So kurz danach war es für uns alle schwer, die richtigen Worte zu finden. Ich fand es aber wichtig, dass wir alle nochmal zusammengekommen sind. Auch, weil wir die Spieler verabschieden konnten, die den Verein verlassen.

Raphaël Guerreiro wechselt ablösefrei zum FC Bayern München. Wie beurteilen Sie seinen Transfer?

Wolf: Ich wünsche ihm persönlich alles Gute - obwohl er offenbar zu Bayern geht. (lacht) Rapha ist menschlich ein Super-Typ und ein überragender Fußballer. Für mich war klar, dass er zu einem Top-Klub wechseln würde.

Auch Jude Bellingham zieht es zu einem solchen: Real Madrid. Wie haben Sie seine Entwicklung beim BVB erlebt?

Wolf: Wenn ich ihn bei seiner Ankunft und jetzt vergleiche, sehe ich zwei verschiedene Personen. Ich habe bisher im Fußball noch nie gesehen, dass sich jemand in so kurzer Zeit derart weiterentwickelt - fußballerisch, vor allem aber menschlich.

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