"Habe es schon länger gewusst": Max Eberls Sky-Interview zur gescheiterten Weiterbeschäftigung von Thomas Tuchel beim FC Bayern München im Wortlaut

Von SPOX
Max Eberl, FC Bayern München
© getty

Sportvorstand Max Eberl vom FC Bayern München hat seine Sicht auf die Trennung von Thomas Tuchel dargelegt - und dabei durchaus kryptisch gewirkt. Nachfragen zur Rolle von Ehrenpräsident Uli Hoeneß wich er konsequent aus. Gleichzeitig betonte er, "schon länger" von Tuchels Entscheidung gewusst zu haben und räumte außerdem eine Teilschuld für die verkorkste Trainersuche ein.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Herr Eberl, wie ist Ihre Sicht auf die Dinge?

Eberl: Ich bin erst zehn Wochen da, es fühlt sich aber wie zehn Jahre an. Wir haben uns nach dem Real-Spiel hingesetzt und haben alles besprochen, weil ich relativ unbefleckt in der ganzen Sache war. Wir haben diskutiert und irgendwann kamen wir überein: Ne, das Abkommen, das getroffen wurde, bleibt bestehen. Damit war es erledigt.

Hatten Sie das Gefühl, dass Sie ihn umstimmen könnten?

Eberl: Es ging nicht ums Umstimmen. Wir hatten zehn Wochen lang ein sehr, sehr vertrautes Verhältnis. Wir haben sehr, sehr viel geredet und einiges erlebt in der Zeit. Die Zeit war sehr kurz, aber fühlt sich lange an. Die Gespräche waren immer sehr, sehr offen und sehr, sehr transparent. So wie ich sie immer geführt habe mit dem Trainer in der Vergangenheit. Es ging nicht ums Überzeugen.

Uli Hoeneß, FC Bayern, Manuel Neuer, Marc-Andre ter Stegen
© getty

Max Eberl: "Es ist nicht ein Punkt gewesen"

Woran ist es gescheitert? Ging es um die Vertragsdauer?

Eberl: Über Details und Inhalte spreche ich nicht. Es ist nicht ein Punkt gewesen. Wir haben über die ganze Thematik, die ganze Situation gesprochen. Die ist viel, viel vielschichtiger als nur ein Punkt. Dementsprechend war es noch kein großes Thema

Wären Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge davon überzeugt gewesen, mit Tuchel weiterzumachen?

Eberl: Wir in der Führungscrew - da gehören noch Michael Diederich, Jan-Christian Dreesen und Christoph Freund dazu - wir sind ständig im Gespräch. Wenn wir eine Idee hätten, oder einen Vorschlag haben, dürfen und können wir den Vorschlag auch verfolgen. Aber dazu kam es nicht.

Das hat die Frage aber nicht präzise beantwortet. Hätte Hoeneß gerne mit Tuchel weitergemacht?

Eberl: Es gab keine Entscheidung, deshalb brauchten wir nicht fragen. Die Gespräche, die wir intern führen, sind immer wieder und ständig und es geht immer um die Sache. Es gibt nicht diesen ultima Day: Jetzt ja oder nein sagen. Es ist ein ständiger Prozess.

tuchel-1200
© imago images

Max Eberl: "Ich habe das schon länger gewusst"

Aber Sie gehen in die Gespräche - zum Beispiel mit Tuchel - und wissen, Hoeneß oder Rummenigge steht dahinter oder nicht.

Eberl: Ich bin Sportvorstand und muss am Ende entscheiden. Ich muss Dinge vorbereiten und klären. Bis die dann geklärt sind und etwas zum entscheiden auf dem Tisch ist, ist alles im internen Austausch.

Wann Tuchel gesagt, dass es nichts wird?

Eberl: Ich habe das schon länger gewusst.

Heißt?

Eberl: Dass ich es schon länger gewusst habe.

eberl
© imago images

De Zerbi? Max Eberl: "Das Beste kommt zum Schluss"

Was ist jetzt Plan E, F? Wer wird Trainer?

Eberl: Ich verstehe das mit Plänen A, B, C, D. E. 1, 2, 3, 4, 5, 6. Der, der am meisten unzufrieden ist, wie es ist, das bin ich selber. Da muss ich mir an die eigene Nase packen. Klar schaut man in den Spiegel: Wo hat man was falsch gemacht, wo hätte man was anders machen können? Man kann immer lernen. Ich bin einer, der viel gelernt hat. ich bin durch Täler gegangen. Ich habe in meiner Karriere sowohl auf als auch neben dem Platz viel einstecken müssen. Ich bin immer wieder aufgestanden mit den Kollegen um mich herum. Genauso ist es bei Bayern München. Wir werden eine gute Lösung finden. Ein sehr guter Freund von mir sagt immer: Das Beste kommt zum Schluss.

Ist De Zerbi der Top-Kandidat?

Eberl: Das Beste kommt zum Schluss.

Das wäre De Zerbi?

Eberl: Es ist dein Job, aber ich habe zu keinem Namen irgendwo was gesagt und werde auch weiter bei meiner Linie bleiben.

Bundesliga: Die Tabelle vor dem 34. Spieltag

PlatzMannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1Bayer Leverkusen33276087:236487
2FC Bayern München33233792:415172
3VfB Stuttgart33224774:393570
4RB Leipzig33197775:373864
5Borussia Dortmund33179764:432160
6Eintracht Frankfurt331113949:48146
71899 Hoffenheim331271462:64-243
8SC Freiburg331191344:56-1242
91. FC Heidenheim 1846339121246:54-839
10FC Augsburg331091449:58-939
11SV Werder Bremen331091444:53-939
12VfL Wolfsburg331071640:53-1337
13Bor. Mönchengladbach337131356:63-734
14VfL Bochum337121441:70-2933
151. FSV Mainz 05336141336:50-1432
161. FC Union Berlin33861931:57-2630
171. FC Köln335121627:56-2927
18SV Darmstadt 9833382230:82-5217