Robert Lewandowski hat ihn - Lionel Messi nicht: Die bisherigen Gewinner des Golden Foot Awards

Von Lino Wilczewski
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Robert Lewandowski wurde in Monaco eine besondere Ehre zuteil: Er wurde mit dem Golden Foot 2022 ausgezeichnet - einem Preis, der sogar dem frisch gebackenen Weltmeister Lionel Messi bislang noch verwehrt blieb. Doch was hat es mit dem Award auf sich? Und welche Legenden wurden damit bereits ausgezeichnet? Wir liefern Antworten!

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"Ich bin sehr glücklich, ich bin sehr stolz (....). Wenn man die Liste der Namen sieht, die Gewinner dieser Trophäe macht, es mich noch stolzer", freute sich Robert Lewandowski via Instagram, kurz nachdem er in Monaco den Golden Foot 2022 von Prince Albert II. überreicht bekommen hatte.

Der Preis, nicht zu verwechseln mit dem Golden Boot für den besten Torjäger Europas, wird seit nun 20 Jahren von ausgewählten JournalistInnen an noch aktive Spieler vergeben, die in ihrer Karriere sowohl durch ihre sportliche Leistung als auch ihre Persönlichkeit besonders hervorstechen konnten. Nur einmal kann man ihn gewinnen - und auch nur, wenn man mindestens 28 Jahre alt ist.

Auch, wenn vermutlich die wenigsten vom Golden Foot gehört haben: Lewys Freude kommt nicht von ungefähr. Noch vor Lionel Messi reiht er sich ein in die Riege absoluter Größen des Sports. Aber welche Stars haben es nun in der Vergangenheit geschafft, ihren goldenen Fußabdruck zu hinterlassen?

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Robert Lewandowski (2022)

Seine größten Erfolge sammelte Lewandowski im Trikot des FC Bayern München. Mit dem deutschen Rekordmeister gewann der Pole im Jahr 2020 das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League - und war in allen drei Wettbewerben bester Torschütze. Eine Leistung, die zuvor nur Johan Cruyff vollbracht hatte.

Im Anschluss wurde Lewy zweimal in Folge als FIFA-Weltfußballer des Jahres (2020, 2021) ausgezeichnet, zudem löste er mit 41 Treffern in der Bundesliga-Saison 2020/21 Gerd Müller als Rekordhalter ab. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Ballon d'Or in seiner Trophäensammlung. Seit Sommer 2022 ist er beim FC Barcelona aktiv.

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Mohamed Salah (2021)

Blühte nach Stationen beim FC Chelsea und in Italien erst beim FC Liverpool unter Jürgen Klopp richtig auf. Mit den Reds hat Mohamed Salah so ziemlich jeden Titel abgeräumt, den es auf Klubebene zu holen gibt - beigetragen hat er eine ganze Menge Buden (118 in 180 Partien). Dreimal war der Ägypter bester Torschütze in der Premier League.

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Cristiano Ronaldo (2020)

Ob in der Vitrine des Portugiesen überhaupt noch genug Platz war für einen goldenen Fußabdruck? Beim fünfmaligen Gewinner des Ballon d'Or, fünffachen Champions-League-Sieger und Europameister von 2016 werden vermutlich ein paar andere Trophäen Vorrang erhalten haben. Zumindest aber hat CR7 den Weg nach Monaco gemacht und sich den Preis abgeholt.

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Luka Modric (2019)

Sein großes Jahr war 2018: mit Real Madrid gewann Luka Modric die Champions League (insgesamt 5), mit Kroatien wurde er Vize-Weltmeister. Erfolge, die ihm dann noch den Ballon d'Or und die Titel FIFA-Weltfußballer des Jahres und UEFA-Spieler des Jahres einbrachten. Danach hat auch das Komitee des Golden Foot nicht mehr lange gefackelt.

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Edinson Cavani (2018)

Edinson Cavani ist vielleicht einer der Namen, die zumindest sportlich nicht ganz mit den restlichen auf dieser Liste mithalten können. Auf Vereinsebene gewann er lediglich nationale Titel, sein größter Erfolg mit Uruguay waren der Gewinn der Copa América und der vierte Platz bei der WM 2010. Mit 200 Toren in 301 Spielen ist Cavani Rekordtorschütze von Paris Saint-Germain.

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Iker Casillas (2017)

Der einzige Spieler, der fünfmal in Folge Welttorhüter des Jahres wurde. Mit Real Madrid holte Iker Casillas dreimal die Champions League, als Kapitän führte er die spanische Nationalmannschaft zu zwei EM-Titeln (2008, 2012) und der Weltmeisterschaft 2010, wo er mit dem Goldenen Handschuh für den besten Torhüter des Turniers ausgezeichnet wurde. Erhielt in Monaco trotzdem einen Fuß- statt eines Handabdrucks.

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Gianluigi Buffon (2016)

Genau wie Casillas darf sich auch Gianluigi Buffon fünffacher Welttorhüter nennen, nur Manuel Neuer ist das ansonsten noch gelungen. Kein Spieler hat mehr Einsätze im Trikot der italienischen Nationalelf (176), im Jahr 2006 krönte er seine Karriere mit der Squadra Azzurra mit dem WM-Titel. Als Keeper von Juventus Turin zog er dreimal ins Finale der Königsklasse ein, der Henkelpokal ist dabei aber nicht rumgesprungen.

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Samuel Eto'o (2015)

Der vierfache afrikanische Fußballer des Jahres verbrachte die erfolgreichste Zeit seiner Karriere beim FC Barcelona und Inter Mailand. In 2006 und 2009 gewann Samuel Eto'o erst mit den Katalanen die Champions League, nach seinem Wechsel zu Inter machte er direkt weiter und verhalf auch dem italienischen Klub zum wichtigsten Pokal Europas.

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Andrés Iniesta (2014)

Ein weiteres Mitglied von Spaniens goldener Generation. Im WM-Finale 2010 schoss Andrés Iniesta seine Nation gegen die Niederlande zum Titel, bei den Europameisterschaften 2008 und 2012 war er ebenfalls integraler Bestandteil. Auch beim FC Barcelona bildete er mit Xavi das Herz des Mittelfelds, insgesamt räumte er viermal die Champions League ab und wurde neunmal spanischer Meister.

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Didier Drogba (2013)

Sein größter Karrieremoment dürfte wohl vor allem den Fans des FC Bayern München in Erinnerung geblieben sein: Beim Finale dahoam köpfte Didier Drogba den FC Chelsea in der 88. Minute zur Verlängerung, versenkte im anschließenden Elfmeterschießen den entscheidenden Ball vom Punkt und machte die Blues so zum Sieger der Königsklasse. In 2006 und 2009 wurde der Ivorer zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt.

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Zlatan Ibrahimovic (2012)

Bei Zlatan Ibrahimovic zweifelt wohl niemand daran, dass er das Golden-Foot-Kriterium "besondere Persönlichkeit" erfüllt. Auch sportlich lief es aber beim Schweden: Klub-Weltmeister 2009 mit dem FC Barcelona, fünffacher italienischer, vierfacher französischer und einfacher spanischer Meister. Dreimal ist er außerdem Fußballer des Jahres in Italien geworden.

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Ryan Giggs (2011)

Kein Spieler absolvierte mehr Spiele im Trikot von Manchester United als Ryan Giggs, ganze 963-mal lief der Waliser für die Red Devils auf. Zweimal verhalf er United währenddessen zur Champions League (1999, 2008), im Jahr 2009 wurde er Englands Fußballer des Jahres und Großbritanniens Sportler des Jahres. Mit Wales lief es für den linken Flügel leider nicht ganz so gut, er schaffte es zu keiner EM oder WM.

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Francesco Totti (2010)

Auch Francesco Totti hat seinem Verein eine ganze Weile die Treue gehalten: Er verbrachte seine gesamte Karriere bei der AS Rom, deren historische Rangliste er sowohl in Einsätzen (783) als auch in Toren (307) anführt. Im Jahr 2007 erhielt Totti den Goldenen Schuh für den besten Torjäger Europas, zudem war die Roma-Legende genau wie Buffon Teil des Weltmeisterteams von 2006.

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Ronaldinho (2009)

Nur wenige Fußballer hatten eine vergleichbare Hochphase zu Ronaldinho. Zweimal hintereinander zauberte sich der Offensivmann zum Weltfußballer (2004, 2005), gewann in 2006 mit Barça die Königsklasse. Zwar enttäuschte er mit einer stargespickten Seleção im gleichen Jahr bei der WM, doch hatte er sich ja bereits im Turnier zuvor gegen Deutschland zum Weltmeister gekrönt. 2008 wurde der verletzungsgeplagte Brasilianer sowohl bei Barça als auch in der Nationalmannschaft aussortiert, an seine besten Tage konnte er danach nicht mehr anknüpfen.

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Roberto Carlos (2008)

Wohl der Golden Foot, der die größte Angst in gegnerischen Freistoßmauern ausgelöst hat. Mittlerweile als Nachwuchstrainer bei Real Madrid tätig, gewann er als linker Außenverteidiger mit den Königlichen dreimal die Champions League. Ebenfalls Weltmeister von 2002.

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Alessandro Del Piero (2007)

Es hört nicht auf mit Spielern, die schlechte Erinnerungen bei deutschen Fußball-Fans wecken: Alessandro Del Piero wurde bei der WM 2006 im Halbfinale gegen Deutschland nach 104 Minuten eingewechselt und begrub mit seinem 2:0 in den Schlusssekunden jegliche Hoffnungen des DFB-Teams. Bei Juve ist Il Fenomeno Vero (Das wahre Phänomen) eine Vereinslegende, er räumte sämtliche Titel ab.

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Ronaldo (2006)

Nicht nur für seine schöne Frisur wurde Ronaldo mit dem Golden Foot ausgezeichnet. Dreimal war der Stürmer von Inter Mailand und Real Madrid Weltfußballer (1996, 1997, 2002), bei der WM 2002 war er mit acht Buden in sieben Spielen bester Torjäger - von seinem Siegtreffer im Finale träumt Oliver Kahn wohl heute noch. Nicht nur der erste Ronaldo, sondern vor Del Piero auch das erste Fenomeno in Italien.

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Andrij Schewtschenko (2005)

Europas Fußballer des Jahres 2004 hatte seine Hochzeit bei der AC Milan. Mit den Rossoneri gewann Andrij Schewtschenko 2003 die Champions League, zwei Jahre später wäre ein weiterer Titel gefolgt, hätte Milan gegen den FC Liverpool nicht eine 3:0-Halbzeitführung verspielt. Nach seinem Wechsel zum FC Chelsea im Jahr 2006 ging es für den Ukrainer sportlich bergab.

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Pavel Nedved (2004)

Im Jahr vor Schewtschenko durfte sich Pavel Nedved Europas Fußballer des Jahres nennen. Der Mittelfeldstratege verbrachte den Großteil seiner Karriere bei Juventus Turin und gewann dort viermal die italienische Meisterschaft (von denen allerdings zwei aberkannt wurden). Sein größter Erfolg mit Tschechien: der zweite Platz bei der EM 1996.

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Roberto Baggio (2003)

Eine weitere Vereinslegende der Alten Dame. In 141 Partien für Turin verbuchte Roberto Baggio 78 Treffer, während seiner Zeit bei Juve wurde er zum Weltfußballer (1993) und Europas Fußballer des Jahres (1993) gekrönt. Wie Ronaldo ein Stürmer, der für seine Haarpracht bekannt war. Baggios Spitzname: Il Divin Codino (Das göttliche Zöpfchen).