Das ideale Szenario für jeden abwanderungswilligen Spieler sieht so aus, dass seine Zukunft geklärt ist, bevor der Ball in der Liga wieder rollt - damit er zumindest etwas Zeit hat, sich an neue Teamkollegen, einen neuen Trainer, einen neuen Verein und oft auch eine neue Stadt zu gewöhnen.
Doch einigen Spielern ist das nicht gelungen. Sie müssen nun zitternd auf einen Deal warten. Bei zahlreichen Stars ist es nun so weit gekommen: Die neue Saison hat bereits vor zwei bzw. drei Wochen begonnen, doch sie sind noch bei einem Verein, den sie schnellstmöglich verlassen wollen. Bis zum 1. September um 18 Uhr ist beispielsweise das Transferfenster der Bundesliga noch geöffnet.
Moise Kean (Juventus Turin)
Die Rückkehr von Moise Kean zu Juventus Turin wurde im März klar gemacht. Aber es ist längst bekannt, dass Trainer Massimiliano Allegri nicht auf ihn zählt - dabei hatte Kean einst als junger Spieler so viel Potenzial in Turin gezeigt.
Abgesehen von einem gelungenen Leihgeschäft zu Paris Saint-Germain hat es der Stürmer nicht geschafft, sich als Topspieler zu beweisen. Juve ist also bereit, ihn gehen zu lassen, auch weil sie das Geld brauchen. Fulham soll im Rennen um die Unterschrift des 23-Jährigen vorne liegen.
Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea)
Was um alles in der Welt ist aus Callum Hudson-Odoi geworden? Es ist noch gar nicht so lange her, da spielte er für die englische Nationalmannschaft und der FC Bayern München wollte ihn für fast 40 Millionen Euro verpflichten.
Im Nachhinein betrachtet hätte Chelsea den Flügelstürmer damals natürlich verkaufen sollen. Denn sie haben jetzt Schwierigkeiten, einen Abnehmer für ihn zu finden.
Auch bei seiner Leihe zu Bayer Leverkusen konnte er Trainer Xabi Alonso nicht überzeugen. Zumindest für eine geringe Ablöse könnte er zu Fulham oder Nottingham Forest gehen.
Benjamin Pavard (Bayern München)
Wohl einer der verzwicktesten Fälle dieses Transfersommers: Pavard ist sich mit Inter Mailand wohl einig, nur will der deutsche Rekordmeister seinen vielseitigen Verteidiger erst dann abgeben, wenn ein Nachfolger verpflichtet wird. Zuletzt gab es Gerüchte um einen Streik von Pavard, laut Bild klagt der Franzose jedoch über Rückenbeschwerden und Übelkeit
Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich jedoch schwierig, seit neustem steht Pierre Kalulu wohl auf der Liste des FCB. Die Uhr tickt jedoch immer schneller: Für den FC Bayern als auch für Inter und Pavard.
Nicolas Pépé (FC Arsenal)
Zweifellos einer der schlechtesten Transfers aller Zeiten. Arsenal hat seinen einstigen 80 Millionen Euro teuren Außenstürmer (kam vom OSC Lille) schon lange aufgegeben. Zuletzt hatten sie nur Vereine gefunden, die ihn per Leihe wollten. Eine stattliche Ablöse zahlt aber natürlich niemand mehr für ihn.
Zuletzt war er an die OGC Nizza verliehen, die ihn aber auch nicht fest verpflichten wollte. Nun wollen die Gunners mit ihm darüber verhandeln, ob der Vertrag nicht ein Jahr vor Ablauf aufgelöst werden könnte.
Scott McTominay (Manchester United)
Weil er bei Manchester United in der Hackordnung nach unten gerutscht ist, sollte Scott McTominay sich einen neuen Verein suchen. Er ist 26 Jahre alt und schottischer Nationalspieler - er muss regelmäßig auf Vereinsebene spielen, um bei der EURO 2024 in Deutschland dabeizusein.
West Ham hat trotz der Verpflichtung von Edson Álvarez nach dem Abgang von Declan Rice zum FC Arsenal noch eine große Lücke im Mittelfeld. Und McTominay scheint perfekt zur Spielweise seines Landsmannes David Moyes zu passen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass der angestrebte Deal tatsächlich zustande kommt, zumal United angeblich 38 Millionen Euro für den Schotten haben will.
Oder schlägt der FC Bayern zu? Der deutsche Rekordmeister kann sich offenbar ein Leihgeschäft für den zentralen Mittelfeldspieler vorstellen, im Gegenzug könnte Ryan Gravenberch leihweise ins Old Trafford wechseln. Klingt nach einem möglichen Win-Win-Deal.
Donny van de Beek (Manchester United)
Seit seinem Wechsel von Ajax Amsterdam zu Manchester United vor drei Jahren muss er um seine Form und Fitness kämpfen. Ein schönes Tor in der Vorbereitung ließ die Hoffnung aufkeimen, dass Donny van de Beek seine Karriere wieder in Schwung bringen könnte.
In den ersten beiden Spielen der Premier-League-Saison saß van de Beek jedoch nicht einmal auf der Bank. Das angebliche Interesse von Real Sociedad an dem Niederländer hat sich noch nicht in einem offiziellen Angebot niedergeschlagen. Van de Beek wartet also immer noch auf den Wechsel, den er so dringend braucht, während das Ende des Transferfensters immer näher rückt.
Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt)
Es ist zumindest etwas überraschend, dass der Franzose immer noch bei der Eintracht ist - nach einer unglaublich starken Premieren-Saison in der Bundesliga. Paris Saint-Germain hatte kürzlich ein Angebot unterbreitet, das Sportdirektor Markus Krösche jedoch direkt ablehnte. Bei PSG befindet nun auch Kylian Mbappé wieder an Board, für die zentrale Position im Angriff steht zudem Gonçalo Ramos bereit. Wollen die Franzosen also wirklich die geforderten 100 Millionen Euro hinlegen?
Sofyan Amrabat (Fiorentina)
Nach seinen Heldentaten bei der Weltmeisterschaft 2022 mit Marokko dachte jeder: Amrabat wird im Januar-Transferfenster einen neuen Verein finden. Sowohl der FC Liverpool als auch der FC Barcelona wurden mit einem Wechsel des defensiven Mittelfeldspielers in Verbindung gebracht, doch am Ende blieb er bei der Fiorentina - und dort ist er überraschenderweise immer noch.
Es scheint jedoch nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Amrabat das Artemio Franchi verlässt. Das Old Trafford scheint sein wahrscheinlichstes Ziel zu sein. Weiter oben haben wir bereits analysiert, dass dort van de Beek und McTominay auf dem Absprung sind.
Atlético Madrid scheint aus dem Rennen um Amrabat zu sein, da Rodrigo De Paul wohl bei Ihnen bleiben wird. Liverpool und Jürgen Klopp werden wohl auch nicht zuschlagen, da sie nun bereits Wataru Endo vom VfB Stuttgart geholt haben. Die SSC Neapel bleibt ein weiterer Kandidat.
David de Gea (Vereinslos)
David de Gea wird langsam wohl ein bisschen nervös. Der Spanier ist immer noch auf der Suche nach einem Verein, nachdem Manchester United seinen Vertrag nicht mehr verlängert hatte.
Bis vor wenigen Tagen war auch der FC Bayern München noch ein Kandidat. Der deutsche Meister holte nun jedoch Daniel Peretz. De Gea derweil wird sicher ein höheres Gehalt von seinem künftigen Arbeitgeber fordern.
Es gab auch Gerüchte über einen Wechsel zu Real Madrid, um Thibaut Courtois zu ersetzen, der mit einer Kreuzband-Verletzung monatelang ausfällt. Doch die Madrilenen bevorzugten Kepa Arrizabalaga. Infolgedessen könnte De Gea keine andere Wahl haben, als nach Saudi-Arabien zu wechseln...
Mason Greenwood (Manchester United)
Es hat unglaublich lange gedauert: Aber Manchester United hat schließlich entschieden, dass Mason Greenwood seine Profikarriere nicht bei ihnen fortsetzen darf. Obwohl der Verein erklärte, dass der Akademie-Absolvent "die ihm zur Last gelegten Straftaten nicht begangen hat", helfen sie ihm nun, einen neuen Verein zu finden. Das wird unter den gegebenen Umständen nicht einfach. Sogar ein Karriereende ist möglich.
Einem Bericht zufolge möchte Greenwood seine Karriere in England fortsetzen. Doch das ist unwahrscheinlich, selbst in der Championship. Es gibt jedoch Gerüchte über das Interesse türkischer und italienischer Vereine. Auch ein Wechsel nach Saudi-Arabien scheint möglich.
Marco Verratti (Paris Saint-Germain)
Obwohl Marco Verratti erst in der vergangenen Saison einen neuen Vertrag bei PSG unterschrieben hatte, wurde ihm nun mitgeteilt, dass er nicht mehr erwünscht ist und gehen soll.
Ein Wechsel in die saudische Liga schien unmittelbar bevorzustehen - und ist wohl immer noch die wahrscheinlichste Lösung - aber nun werden auch Vereine wie Manchester United mit dem italienischen Nationalspieler in Verbindung gebracht.
Ryan Gravenberch (Bayern München)
Ryan Gravenberch kam erst im vergangenen Sommer zum FC Bayern München. Der ehemalige Ajax-Spieler erlebte eine enttäuschende erste Saison bei den Bayern, wo er nur sechs Spiele bestreiten durfte. Als Thomas Tuchel im März Julian Nagelsmann als Trainer ablöste, hoffte man, dass sich seine Situation bessern würde - doch Gravenberch kommt nach wie vor kaum zum Einsatz. Die Frage: Wollen die Münchener ihn nun verleihen oder direkt weiterverkaufen?
Sowohl Manchester United als auch Liverpool werden mit dem 21-Jährigen in Verbindung gebracht. Doch bisher hat noch keiner der beiden Vereine ein offizielles Angebot für den Mittelfeldspieler abgegeben.
Harry Maguire (Manchester United)
Erik ten Hag hat betont, dass er kein Problem damit habe, dass Harry Maguire im Old Trafford bleibt. Aber es ist klar, dass der Niederländer den Reservisten lieber verkaufen würde, um Geld für andere Verstärkungen einzunehmen.
Ein Wechsel zu West Ham schien bereits beschlossene Sache zu sein, doch Maguire lehnte in letzter Minute ab. In den vergangenen Tage gab es jedoch erneut Gerüchte über eine Wiederaufnahme der Gespräche, klappt ein Transfer in der letzten Minute nun doch?
João Félix (Atletico Madrid)
Die bisherigen vier Jahre von João Félix bei Atlético Madrid sind nicht so verlaufen, wie man es sich erhofft hatte. Nun soll er die Colchoneros verlassen.
Der portugiesische Nationalspieler hat bereits deutlich gemacht, dass er gerne zum FC Barcelona wechseln würde. Bekommt er bei Atlético doch noch eine Chance, schlägt der FC Chelsea zu (wohin er zuletzt verliehen worden war), oder geht es nach Saudi-Arabien?
Romelu Lukaku (FC Chelsea)
Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren sind die Fans von Inter Mailand wütend auf Romelu Lukaku - 2021 verließ er sie Richtung Chelsea, nun soll er mit Juventus Turin verhandelt haben.
Lustigerweise sind auch die Juve-Fans empört über die Aussicht, Dušan Vlahović abzugeben, um Lukaku von Chelsea zu holen.
Nun läuft alles auf die AS Rom und Trainer José Mourinho hinaus, auch der BVB scheint im Rennen zu sein.