Kommt der 250-Millionen-Euro-Transfer mit einem Jahr Verspätung? Was nach dem mauen Winter im Sommer-Transferfenster 2024 passieren könnte

Von Oliver Maywurm
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Der Januar 2024 war in Sachen Transfers eher weniger spektakulär. Umso aufregender könnte der kommende Sommer werden.

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Vor allem der FC Chelsea sorgte dafür, dass der Januar 2023 so manch spektakulären Transfer zu bieten hatte. Für Enzo Fernández und Mykhaylo Mudryk zahlten die Blues insgesamt fast 200 Millionen Euro, zudem kam zum Beispiel João Félix per Leihe an die Stamford Bridge.

Aber auch abgesehen von Chelsea gab es ziemlich namhafte Wechsel. Der FC Liverpool legte 42 Millionen Euro für Cody Gakpo auf den Tisch, der FC Bayern bediente sich in Person von João Cancelo bei Manchester City und Newcastle ließ sich Anthony Gordon 45,6 Millionen Euro kosten.

Derlei Blockbuster-Transfers waren im Januar 2024 nun sehr rar gesät. Wahrscheinlich war die leihweise Rückkehr Jadon Sanchos aus Manchester nach Dortmund das Spektakulärste, was in Sachen Vereinswechseln in den vergangenen Wochen passiert ist.

Möglicherweise war der zumindest im ganz oberen Regal relativ ruhige Januar aber nur so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Denn im Sommer 2024 könnte das Geschehen auf dem Transfermarkt umso aufregender werden ...

Kylian Mbappé
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Kylian Mbappé: Das Ende der Saga?

Keine Frage hat den Transfermarkt in den vergangenen Jahren derart nachhaltig und intensiv beschäftigt wie jene nach der Zukunft von Kylian Mbappé.

2022 stand der französische Stürmerstar schon einmal ganz kurz vor einem Wechsel zu Real Madrid, blieb dann aber doch noch bei Paris Saint-Germain. Der Groll der Königlichen über Mbappés Absage legte sich aber mit den Monaten - und im Sommer 2024 könnte schließlich alles in einer prunkvollen Vorstellung im Bernabéu münden.

Auch englische Topklubs wie allen voran der FC Liverpool wurden zwar immer wieder mit Mbappé in Verbindung gebracht. Mittlerweile deutet aber alles darauf hin, dass der 25-Jährige ab nächster Saison in Madrid spielt.

Einem Bericht von Le Parisien vom Wochenende zufolge soll sich Mbappé für Real entschieden haben. Er käme ablösefrei zu den Blancos, umso enormer dürfte das Handgeld ausfallen.

Victor Osimhen
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Victor Osimhen in die Premier League - oder doch zu PSG?

Obwohl Victor Osimhen kurz vor Weihnachten seinen Vertrag bei Napoli verlängerte, wird der Stürmerstar den italienischen Meister im Sommer voraussichtlich verlassen. Das bestätigte auch Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis zuletzt.

Die Partenopei werden für Osimhen mit einer beträchtlichen Ablösesumme entschädigt werden. Um die 130 Millionen Euro dürften nach Neapel fließen - ganz unabhängig davon, für welchen Weg sich der Nigerianer letztlich entscheidet.

Die Premier League gilt als sein Traumziel und Arsenal, Chelsea oder Manchester United dabei als die wahrscheinlichsten Optionen. Auch ein Wechsel nach Saudi-Arabien wird immer wieder ins Spiel gebracht. Allerdings wohl vor allem deshalb, weil die Topklubs aus der Saudi Pro League schlichtweg die finanziellen Mittel hätten, um sich Osimhen zu leisten.

Deutlich realistischer ist ein Transfer nach England. Oder möglicherweise zu PSG als Nachfolger von Mbappé ...

Mohamed Salah, FC Liverpool
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Folgt Mohamed Salah diesmal dem Lockruf aus Saudi-Arabien?

Vergangenen Sommer soll der saudi-arabische Erstligist Al-Ittihad dem FC Liverpool eine Ablösesumme in Höhe von bis zu 250 Millionen Euro geboten haben, um Offensivstar Mohamed Salah zu verpflichten.

Die Reds lehnten ab - doch sollte es Al-Ittihad oder ein anderer Verein aus der Saudi Pro League im Sommer 2024 erneut versuchen, könnte Liverpools Reaktion anders ausfallen.

Salah ist dann 32 und sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr, bis 2025. Die sportliche Bedeutung des Ägypters für die Reds mal kurz beiseite geschoben, könnte man eine Offerte der Größenordnung aus dem vergangenen Jahr dann wohl kaum noch ablehnen.

Casemiro, Manchester United
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Welche Stars hat die Saudi Pro League sonst noch im Blick?

Al-Shabab holte Ex-Barcelona-Star Ivan Rakitic, ansonsten waren die Vereine aus Saudi-Arabien im Januar aber eher zurückhaltend. Das könnte sich im kommenden Sommer wieder ändern.

Antony und Casemiro von Manchester United, Newcastles Miguel Almiron, ja sogar Manchester-City-Superstar Kevin de Bruyne - an großen Namen, die mit einem Wechsel in die Saudi Pro League in Verbindung gebracht werden, mangelt es nicht.

Mal sehen, welche dieser großen Namen kommende Saison tatsächlich in Saudi-Arabien spielen ...

Joshua Kimmich, Thomas Tuchel
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Joshua Kimmich: Verlängerung bei Bayern oder Blockbuster-Transfer?

Da Joshua Kimmichs Vertrag beim FC Bayern 2025 ausläuft, wird der Mittelfeldspieler im kommenden Sommer zwangsläufig zum Thema, wenn es um große Transfers geht. Schließlich bietet sich dem FCB möglicherweise nach dieser Saison die letzte Chance, noch eine adäquate Ablöse für den deutschen Nationalspieler zu erhalten.

Zuletzt berichtete die Bild in diesem Zusammenhang, dass Bayern Kimmich nicht mehr als unverkäuflich einstufe. Vielmehr sei der FCB wohl ab Angeboten rund um 50 Millionen Euro gesprächsbereit.

Vor allem zwei europäische Schwergewichte zeichneten sich in den vergangenen Wochen als potenzielle Abnehmer für Kimmich ab: Der FC Barcelona und Manchester City. Bei Barça soll auch der Abschied von Xavi am Saisonende nichts am Interesse ändern, während City-Coach Pep Guardiola bekanntlich als Kimmich-Fan gilt.

Die kommenden Wochen und Monate dürften rund um Kimmich jedenfalls sehr spannend werden.

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Gibt es einen Umbruch beim FC Bayern?

Neben Kimmich werden bei den Bayern bekanntlich auch weitere Stars als mögliche Abschiedskandidaten gehandelt.

Alphonso Davies zum Beispiel, den Real Madrid heftig umwerben soll. Rund um Jamal Musiala wird es ob seiner enormen Qualität immer Gerüchte geben und bei Serge Gnabry könnte ein Wechsel im Sommer konkretes Thema werden. Mit Leroy Sané ist zudem die Zukunft eines weiteren großen Namen mit Vertragsende 2025 noch in der Schwebe, wenngleich bei ihm vieles auf eine Verlängerung in München hinzudeuten scheint.

Wahrscheinlich ist indes auch, dass Trainer Thomas Tuchel Bayerns Kader weiter nach seinen Vorstellungen umbauen will. Gerüchte um Ronald Araújo, Jacob Ramsey, Assan Ouédraogo oder Theo Hernández könnten also wieder Fahrt aufnehmen.

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Ratcliffe-Millionen und Verstärkung von City: Startet United auf dem Transfermarkt durch?

Auf Manchester United wartet im Sommer 2024 das erste echte Transferfenster nach dem Einstieg von Milliardär Sir Jim Ratcliffe und INEOS. Und die Fans der Red Devils hoffen, dass nun endlich so richtig kluge Transfers getätigt werden, die United sportlich wieder ganz nach oben bringen.

Zumal man im Hintergrund einen echten Coup gelandet hat: Omar Berrada, in den vergangenen Jahren an vielen Transfers von Manchester City beteiligt und dort rechte Hand von Sportdirektor Txiki Begiristain, hat die Seiten in der Stadt gewechselt und arbeitet ab 1. Juli als Geschäftsführer für United.

Das Geld von Ratcliffe in Verbindung mit Berradas Netzwerk und gutem Auge schürt die Aussicht, dass man rund um das Old Trafford im kommenden Sommer einige Mega-Transfers bestaunen darf. Priorität genießt dabei vermutlich die Verpflichtung eines neuen Mittelstürmers der obersten Kategorie.

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Folgt Xabi Alonso tatsächlich auf Jürgen Klopp?

Xabi Alonso hat zwar noch bis 2026 Vertrag bei Bayer Leverkusen, das er zu einem echten Anwärter auf den deutschen Meistertitel geformt hat. Dass der Spanier wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft den Schritt zu einem absoluten Topklub gehen wird, ist angesichts seiner Leistung aber kein Geheimnis.

Seine Ex-Klubs als Spieler - Liverpool, Real Madrid und Bayern München - gelten dabei seit jeher als naheliegendste Optionen. Und bekanntlich wird bei den Reds der Trainerposten im Sommer ja frei, denn Jürgen Klopp wird den Klub verlassen.

Ein echter Trainer-Hammer könnte uns zur kommenden Saison also bevorstehen. Und nicht nur einer, wenngleich hier Alonso nicht als Top-Kandidat gilt: Denn auch der FC Barcelona braucht nach der Abschiedsankündigung von Xavi schließlich einen neuen Coach.

Florian Wirtz
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Die Topklubs jagen Florian Wirtz - tatsächlich erfolglos?

Dass sich die größten und besten Klubs der Welt für Florian Wirtz interessieren, dürfte niemanden überraschen. Barcelona, Real Madrid, Liverpool, Bayern München - das Who is Who des europäischen Fußballs hat das 20-jährige Mittelfeld-Juwel natürlich ganz genau im Blick.

Allerdings will Wirtz, in Leverkusen noch bis 2027 unter Vertrag, im Normalfall auch die kommende Saison noch bei Bayer verbringen. "Momentan ist alles darauf ausgerichtet, dass Florian auch in der kommenden Saison in Leverkusen spielt", sagte sein Vater Hans-Joachim Wirtz im Dezember bei Sky.

Der Nationalspieler will sich wohl noch im gewohnten Umfeld in Leverkusen weiterentwickeln, wo er nächste Saison ziemlich sicher auch Champions League spielen wird. 2025 könnte dann der richtige Zeitpunkt für den nächsten Karriereschritt gekommen sein.

Aber wie man weiß kann sich im Fußball heutzutage in einigen Monaten auch so einiges ändern. Und was, wenn Wirtz eine überragende EM spielt und die Topklubs ihn noch heftiger umwerben als ohnehin schon? Man darf gespannt sein ...

Dusan Vlahovic, Juventus Turin
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Englische Schwergewichte suchen eine neue Nummer 9

Mit dem FC Chelsea, dem FC Arsenal und Manchester United könnten oder werden sich drei zahlkräftige Premier-League-Klubs im Sommer als eine Priorität auf die Fahne schreiben, eine neue Nummer 9 von Top-Format zu verpflichten.

Chelsea hat dabei sicherlich den größten Bedarf. Umso intensiver dürften sich die Blues um Osimhen bemühen, könnten aber auch Juventus Turins Stürmer Dusan Vlahovic wieder verstärkt ins Auge fassen.

Bei Arsenal hat man indes zwar Gabriel Jesus, der Brasilianer sorgt aber nicht für die erhoffte Anzahl an Toren. Deshalb soll Brentfords Ivan Toney bei den Gunners ganz hoch im Kurs stehen, der wohl mehr als 90 Millionen Euro kosten würde.

Und United? Dort hat man bekanntlich vergangenen Sommer Rasmus Höjlund für rund 74 Millionen Euro geholt - ob der 21-Jährige den Ambitionen der Red Devils aber gerecht wird, scheint zweifelhaft. Dementsprechend ist auch United ein Kandidat dafür, einen Mittelstürmer per Blockbuster-Transfer neu ins Team zu holen.