Der europäische Spitzenfußball befindet sich in einem weiteren Zykluswechsel, was die taktische Entwicklung anbelangt. Viele Trainer orientieren sich wieder an den Ideen, die Pep Guardiola über viele Jahre hinweg geplant hat – und gehen womöglich noch einen Schritt weiter.
Journalist Christof Kneer veröffentlichte jüngst einen lesenswerten Kommentar in der Süddeutschen Zeitung, der sich mit dem immer komplizierteren Trainermarkt im Weltfußball beschäftigt hat. Darin geht es auch um einen "Trainerkult", der "sich auf ungesunde Art verselbstständigt".
Die grundsätzliche Stoßrichtung des Kommentars soll hier keine übergreifende Rolle spielen. Am Rande hat Kneer aber eine spannende These formuliert: "Irgendwie hat immer alles mit Pep zu tun." Dabei bezieht er sich unter anderem auf die vielen Trainer aus der "Schule" des Katalanen, die derzeit den Trainermarkt in Schwung bringen.
Warum genau führt aber vieles zu Pep Guardiola? Darauf geht Kneer nicht weiter ein, weil es für seine These keine Priorität hat. Die Frage führt aber zu einem Thema, das vielleicht noch interessanter ist.
Denn schaut man sich die taktischen und strategischen Entwicklungen der letzten Jahre im Weltfußball an, dann findet eine Rückorientierung zum Fußball statt, den der Katalane - Weiterentwicklung einbegriffen - nun seit über 15 Jahren prägt wie kein anderer.
Und vielleicht deutet sich sogar an, dass schon recht bald nicht mehr alles mit Pep zu tun hat.