Erstmals seit drei Jahren führt der ehemalige schweizer Serienmeister FC Basel die Tabelle der Super League an - und zwar dank Rückkehrer Xherdan Shaqiri. Mit einem Dreierpack schoss der 33-jährige "Kraftwürfel" Basel am Sonntag zum 3:1-Sieg gegen Servette Genf.
Als Zehner aufgeboten brachte Shaqiri seine Mannschaft in der 40. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich traf er in der Nachspielzeit per Elfmeter-Nachschuss und nach einem Konter doppelt. Shaqiri hält nun bei fünf Treffern sowie sieben Assists in elf Einsätzen und führt somit die Scorerliste an.
Shaqiri stammt aus der Jugend des FC Basel. 2012 verließ er den Klub für rund zwölf Millionen Euro zum FC Bayern, wo er gleich in seiner ersten Saison das Triple gewann. Nach Stationen bei Inter Mailand, Stoke City, dem FC Liverpool, Olympique Lyon und Chicago Fire in der MLS kehrte er diesen Sommer ablösefrei zurück und unterschrieb einen Vertrag bis 2027. Um sich voll auf seine neue Herausforderung konzentrieren zu können, beendete Shaqiri nach der EM seine Karriere in der Nationalmannschaft.
"Ich wollte unbedingt nach Hause kommen. Denn wenn man zu Hause ist, kann man über sich hinauswachsen", sagte Shaqiri nach seinem Dreierpack. "Man sieht bei mir, dass ich wieder sehr viel Freude am Fußball habe. Jetzt ist es wichtig, dass wir so weitermachen. Dann kann in dieser Saison alles passieren."
Trainer Fabio Celestini lobt: "Shaq ist unglaublich"
Während Shaqiris Abwesenheit endete 2017 mit dem bis heute letzten Meistertitel Basels acht Jahre andauernde Meisterserie. Zwischenzeitlich geriet der Traditionsklub sogar in Abstiegsnot.
Mit dem Rückkehrer eroberte Basel nun aber erstmals seit drei Jahren die Tabellenspitze. Der FC Lugano ist punktgleich mit einem schlechteren Torverhältnis Zweiter. "Es ist sehr schön, wieder von der Spitze nach unten schauen zu können und mit dem FC Basel wieder ganz oben zu stehen", sagte Shaqiri. "Aber es ist nur eine Momentaufnahme."
Großen Anteil am Aufschwung hat neben Shaqiri auch Trainer Fabio Celestini, der nach einem schwachen Start in die vergangene Saison im Oktober 2023 von Heiko Vogel übernommen hatte. "Die ganze Mannschaft macht das aktuell sehr gut, aber Shaq ist unglaublich", lobte Celestini. "Ihr seht nur die 90 Minuten auf dem Feld. Wir sehen ihn auch in den Trainings und in der Kabine. Er ist ein wichtiger Spieler für uns. Seine Winner-Mentalität ist genau das, was die jungen Spieler brauchen."
Mit seiner Erfahrung und Heißblütigkeit geht Shaqiri Konfrontationen nicht aus dem Weg - wie sich selbst beim Duell mit Servette zeigte, als es kleinere Unstimmigkeiten zwischen ihm und Celestini zu beobachten gab. "Er spricht viel auf dem Feld und ist oft auch böse", sagte der Trainer anschließend. "Es war nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal."