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NFL Power Ranking: Mahomes und die Chiefs nicht auf Platz eins - in Chicago und D.C. keimt Hoffnung

Von Constantin Eckner
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Das erste Drittel der Regular Season ist vorbei - höchste Zeit für ein Power Ranking. Die Jets mit Aaron Rodgers schaffen es nur ins Mittelfeld. Währenddessen keimt Hoffnung in Chicago und D.C. auf. Oben thront der beste One-Two-Punch der Liga.

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Platz 32: Jacksonville Jaguars (1-5)

Vor der Saison sprach Teameigner Shahid Khan noch vom besten Kader seit langem. Aber bei den Jags passt trotz eines neuen Top-Receivers wenig bis gar nichts zusammen. Dieses Team scheint gebrochen und Head Coach Doug Pederson sitzt mehr und mehr auf dem Hot Seat. Es werden andere Trainer kommen, die sich an Trevor Lawrence versuchen möchten.

Platz 31: Cleveland Browns (1-5)

Head Coach Kevin Stefanski hält weiter - ob von oben diktiert oder nicht - zu Deshaun Watson, obwohl dieser statistisch gesehen historisch schlecht spielt. Die kommenden Heimspiele der Browns könnten ungemütlich werden, denn das Publikum in Cleveland hat die Faxen dicke. Insgesamt spielen die Browns mit den schlechtesten Offensiv-Football der vergangenen 20 Jahre. Nun haben sie mit Amari Cooper ihren möglicherweise besten Receiver nach Buffalo abgegeben - auch ein klares Zeichen ...

Platz 30: New England Patriots (1-5)

Quarterback Drake Maye hat gegen die Texans ein vielversprechendes Debüt hingelegt. Nun geht es für den Rookie darum, hinter dieser O-Line von Drehtüren nicht zu Staub zu zerfallen. Beim Blick auf alle 32 Teams haben die Patriots wohl neben Carolina den schlechtesten Kader. Der Rebuild mit Maye als neuem Franchise-QB wird eine Weile dauern, sollte er denn überhaupt erfolgreich sein.

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Platz 29: Carolina Panthers (1-5)

Kommen wir zum anderen Team mit einem richtig schwachen Kader. Die Panthers wirkten zuletzt mit Andy Dalton als Quarterback zumindest wettbewerbsfähig. Aber sobald sie zwei bis drei gröbere Fehler begehen und beispielsweise Turnover fabrizieren, fällt die Truppe aus Charlotte in sich zusammen. Siege sind so zwar möglich, aber nicht wahrscheinlich.

Platz 28: Tennessee Titans (1-4)

Die Quarterback-Frage überschattet die Saison der Titans mehr noch als der Abgang von Running Back Derrick Henry. Ähnlich wie bei den Panthers sind Siege für die Mannschaft aus Nashville immer drin, aber ebenso können dumme Ballverluste zu schlimmen Pleiten führen - und da ist QB Will Levis Experte. Das Gesamtpaket überzeugt ähnlich wenig wie bei den Teams auf den Plätzen dahinter.

Platz 27: Miami Dolphins (2-3)

Im Power Ranking geht es um den Status quo - und der ist in Miami alles andere als erfreulich. Aktuell wird deutlicher als je zuvor, wie wichtig Tua Tagovailoa für das Funktionieren der Offensive war. Doch er wird noch mindestens zwei Spiele fehlen - möglicherweise länger. Wir befinden uns noch in den relativ warmen Monaten, in denen die High-Speed-Offensive in der Vergangenheit überzeugen konnte. Was soll da erst im Dezember werden?

Platz 26: Las Vegas Raiders (2-4)

Head Coach Antonio Pierce altert sichtlich von Woche zu Woche, weil die Raiders keine Formel finden, um Siege gegen kompetente Gegner einzufahren. Auf der Quarterback-Position haben wir den letzten Wechsel bestimmt noch nicht gesehen. Und mit dem Abgang von Star-Receiver Davante Adams ist Rookie-Tight-End Brock Bowers mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Warten wir ab, wie lange sich Pass Rusher Maxx Crosby das Ganze noch antut, bevor auch er einen Trade anstrebt.

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Platz 25: Los Angeles Rams (1-4)

Ähnlich wie in Miami ist die Verletztenmisere auch in Los Angeles ausschlaggebend für den Niedergang in dieser Saison. Matthew Stafford mag ein sehr guter Quarterback sein, aber er braucht seine bevorzugten Targets, andernfalls gerät er immer wieder unter Druck. Noch ist nicht jegliche Hoffnung verloren, schließlich steht die Rückkehr von Cooper Kupp und Puka Nacua bevor - aber für eine Playoff-Teilnahme wird es wohl nicht reichen.

Platz 24: Indianapolis Colts (3-3)

Geduld ist gefragt in Indiana. Anthony Richardson ist das Paradebeispiel für "Raw Talent". Insofern dürfen die Colts nicht zu schnell die Fassung verlieren, wenn der noch unerfahrene Quarterback Fehler begeht. Immerhin hat die Franchise mit Joe Flacco im zweiten Jahr in Folge den wohl besten Backup-QB der gesamten Liga.

Platz 23: Seattle Seahawks (3-3)

Zu Saisonbeginn konnte Seattle in klassischer Seahawks-Manier ein paar leicht skurrile Siege einfahren. Mittlerweile wurde das Team jedoch mehrfach ausgecoacht. Die Offensive wirkte punktuell recht verwirrt ob der gegnerischen Schemed. Selbst der zuletzt noch so souverän agierende Geno Smith verfällt gelegentlich in alte Muster. Talent ist da, aber die Leistungen sprechen nur für Mittelmaß.

Platz 22: New York Giants (2-4)

Vor der Saison galten die Giants noch als eines der Schlusslichter in der Liga. Dann kamen zunächst die Superstar-Performances von Rookie-Receiver Malik Nabers, wenig später zeigte sich auch Quarterback Daniel Jones von seiner besseren Seite. Gegen die Giants möchte wohl niemand gerne spielen, nicht zuletzt wegen der so unangenehmen Defensive rund um Nose Tackle Dexter Lawrence.

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Platz 21: Denver Broncos (3-3)

Eine starke Defensive haben auch die Männer von Mile High. Patrick Surtain II ist der wohl beste Cornerback überhaupt im Moment. Auf der anderen Seite des Balles muss Sean Payton jedoch noch weitere Aufbauarbeit leisten: Er behandelt Rookie-QB Bo Nix mit väterlicher Härte, weiß er doch, dass Nix Selbstbewusstsein und einen gewissen Flow benötigt, damit er nicht ständig nur Checkdowns wirft.

Platz 20: Los Angeles Chargers (3-2)

Das Old-School-Team der NFL findet man in diesen Tagen in Los Angeles. Jim Harbaugh gilt gemeinhin als Quarterback-Flüsterer, aber bislang begrenzt er Justin Herbert doch arg in dessen Tun. Das mag auf den ersten Blick wie Verschwendung wirken, aber bestimmt hat Harbaugh einen genauen Plan, wie er die Chargers nach vielen Abgängen im Sommer wieder aufbauen möchte. Entertainment findet man in diesen Wochen jedoch anderswo.

Platz 19: Arizona Cardinals (2-4)

Die Cardinals schwanken zwischen totalem Spaß und Totalausfall. Reflektiert wird das Ganze durch Marvin Harrisons Rookie-Saison. Es steckt einiges an Potenzial in diesem Team, aber für die Playoffs könnte es zu wenig sein. Zudem enttäuscht manches Mal das Defensivspiel, gerade angesichts des Rufs von Head Coach Jonathan Gannon.

Platz 18: New Orleans Saints (2-4)

Die Saints rutschen im Standing kontinuierlich ab. In den ersten beiden Wochen wirkten sie phasenweise wie ein Geheimtipp auf den Super Bowl. Davon ist fast nichts mehr übrig: Die Defensive und deren Tackling-Qualitäten sind teilweise so schwach, dass man nicht mal Nasenbluten aufhalten könnte. Wenigstens durfte Rookie-QB Spencer Rattler gegen Tampa Bay andeuten, wozu er in der Lage ist. Er ist bei weitem besser als ein Fünftrunden-Pick.

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Platz 17: Dallas Cowboys (3-3)

Hätte "America's Team" nicht Dak Prescott als Quarterback und Receiver CeeDee Lamb auf der Außenbahn wäre Dallas wohl noch zehn Plätze schwächer. Aber die mangelnde Variabilität sowie das nahezu nicht vorhandene Laufspiel lassen mögliche Playoff-Hoffnungen verblassen. In den vergangenen Jahren ärgerte man sich in der texanischen Metropole angesichts der Bruchlandungen in der Postseason. Dazu kommt es in diesem Jahr eventuell erst gar nicht.

Platz 16: Pittsburgh Steelers (4-2)

Die Mike-Tomlin-Ära geht weiter mit einem Team, das einerseits für Brutalität und andererseits für Abgezocktheit steht. T.J. Watt allein kann in einem Spiel einen Unterschied von 14 Punkten ausmachen. Der sich andeutende Starter-Wechsel von Russel Wilson auf Justin Fields trotz bisher ordentlicher Saison könnte jedoch für Unruhe sorgen.

Platz 15: New York Jets (2-4)

Man hat einen alternden Star-Quarterback geholt und gehört nicht mehr zu den schwächsten Teams der Liga. Aber diese Franchise existiert, um im Chaos zu versinken. Nach der schmerzhaften Niederlage gegen den Divisionsrivalen aus Buffalo wenige Tage nach der ersten Trainerentlassung der Saison schwindet die Hoffnung auf den großen Wurf mit Aaron Rodgers. Spannend wird sein, ob sein alter Freund Davante Adams jetzt neues Feuer in den Locker Room bringen kann.

Platz 14: Cincinnati Bengals (2-4)

Es sind und bleiben die "Burrow Bengals". Der restliche Kader ist okay in der Offensive und schwach in der Defensive. Wie Joe Burrow selbst vor kurzem zugab, hat seine Truppe aktuell kein Championship-Kaliber. Man wird sich noch den einen oder anderen Sieg erkämpfen, erst recht, weil Burrow teilweise die besten Spiele seiner Karriere abliefert. Der Ansatz, ohne klaren Wide Receiver Nummer eins zu spielen, funktioniert jedoch in der NFL selten.

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Platz 13: Chicago Bears (4-2)

Die Zweifel an Caleb Williams sind so langsam verstummt. Der 22-Jährige ist in mehrerlei Hinsicht kein normaler Nummer-eins-Pick. Zum einen hat er die Begabung, um eine ganze Franchise mitzuziehen, zum anderen kam Williams nicht zu einem Team, das erst noch den Rebuild vollziehen muss. Die Bears haben einige Stars eingekauft und die bereits gute Defensive der zweiten Saisonhälfte von 2023 mit in die neue Spielzeit gerettet. Endlich mal positive Gefühle in der Windy City!

Platz 12: Philadelphia Eagles (3-2)

Ob Nick Sirianni ein Genie oder ein Vollpfosten ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Manches Mal wirkt der Head Coach unreifer als seine Spieler. Die Verletzungssorgen in der Offensive klingen so langsam ab, jedoch gehören die Eagles so oder so nicht mehr zum engeren Kreis der Super-Bowl-Favoriten. Dafür gibt es zu viele Löcher im Kader - und eventuell auch Dissonanzen in der Kabine.

Platz 11: Tampa Bay Buccaneers (4-2)

Einen künftigen Hall of Famer als Wide Receiver (Mike Evan) und einen der unterhaltsamsten Quarterbacks überhaupt in Baker Mayfield. Die Bucs machen Spaß und werden auch fortan für positive Überraschungen sorgen. Natürlich bleibt zu hoffen, dass die Auswirkungen der Unwetterkatastrophen in Florida die Spieler ebenso wie die Anhänger nicht zu sehr in Mitleidenschaft ziehen.

Platz 10: Atlanta Falcons (4-2)

Komplett dominante Siege sind von den neuen Königen des Südens nicht zu erwarten. Aber erstmals nach 2017 könnte es wieder für die Playoffs reichen. Kirk Cousins ist ein Spezialist für Game-Winning-Drives. Genau das benötigen die Falcons, die es mit diesem Team unter die besten Zehn schaffen.

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Platz 9: Buffalo Bills (4-2)

Josh Allen und Joe Burrow mögen von ihren Persönlichkeiten recht unterschiedlich sein. Aber ihre Karrieren verlaufen ähnlich: Beide finden sich in dieser Spielzeit in Teams wieder, die nur zu Siegen kommen, wenn ihr Quarterback über sich hinauswächst. Bei den Bills mag das umso bedenklicher sein, definiert Allen ein Stück seiner Superkraft doch über sein Laufspiel. Im besten Fall läuft Allen Gegner in Grund und Boden - im schlimmsten Fall liegt er selbst am Boden.

Platz 8: Washington Commanders (4-2)

Wer hätte die Commanders vor der Saison so weit oben erwartet? Das Team rund um Jayden Daniels ist in der Lage, jeden Kleinen in der NFL zu schlagen - und das zuweilen deutlich. Gegen Top-Teams reicht es auch aufgrund der anfälligen Defensive noch nicht. So bleibt der große Wurf im ersten Jahr von Daniels wahrscheinlich aus. Allerdings ist man ähnlich wie Chicago dem Tal der Tränen endlich entkommen.

Platz 7: Green Bay Packers (4-2)

Nun kommen wir in den Bereich der möglichen Super-Bowl-Anwärter: Quarterback Jordan Love braucht nach seiner Verletzung noch ein bisschen, bis er wieder bei 100 Prozent ist. Zudem leidet er wie schon im College darunter, dass er manches Mal sehr unnötige Turnover fabriziert. Aber Matt LaFleur ist einer der besten Denker und Lenker überhaupt und findet Wege, um den Packers jede Menge Siege zu ercoachen.

Platz 6: San Francisco 49ers (3-3)

Die Niners bleiben wieder einmal von Verletzungen nicht verschont. Christian McCaffrey (Achillessehnen) ist nicht der einzige prominente Ausfall, aber er sollte früher oder später zurückkehren. Mit einem fitten "CMC" ist San Francisco wieder ein Anwärter auf den Super Bowl. Ohne ihn hat man gegenüber mehreren Teams das Nachsehen.

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Platz 5: Detroit Lions (4-1)

Bis zur Verletzung von Defensiv-Star Aidan Hutchinson, der alle wichtigen Statistiken in puncto Pass Rush anführt, hätten die Lions auch auf eins oder zwei stehen können. Nach seinem Ausfall sind sie nicht mehr ganz so stark einzuschätzen, auch weil der restliche Pass Rush nur Mittelmaß ist. Das ist umso bitterer, da Quarterback Jared Goff seit ein paar Wochen wie ein Halbgott hinter seiner starken O-Line wirkt.

Platz 4: Houston Texans (5-1)

Die Erwartungshaltung vor der Saison war groß und die Texans konnten sie mehr oder weniger erfüllen. Man braucht die offensive Produktivität, weil man defensiv teilweise wenig stoppen kann. Die Playmaker rund um einen gut aufgelegten C. J. Stroud machen es möglich, wenngleich der aktuell verletzte Receiver Nico Collins der eigentliche Schlüssel zum Erfolg ist.

Platz 3: Minnesota Vikings (5-0)

Wer den wohl besten Wide Receiver der Liga mit einem aktuell sehr kompetenten Quarterback paart und im Backfield einen produktiven Veteranen aufbietet, der darf freudig nach vorn blicken. Aber bei allen Diskussionen rund um die Renaissance von Sam Darnold ist natürlich ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg die Defensive unter der Leitung von Brian Flores.

Platz 2: Kansas City Chiefs (5-0)

Über die ersten beiden Plätze darf man sich trefflich streiten. Die Chiefs sind natürlich verletzungsgeplagt, besitzen aber den besten Quarterback, einen der besten Defensive Coordinator und einen überragenden Head Coach. Zudem wissen sie schlichtweg, wie man in entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen trifft. Diesen Erfahrungshorizont haben andere nicht. Ja, zum Saisonauftakt konnte man Baltimore knapp schlagen, aber die haben seitdem mächtig aufgedreht.

Platz 1: Baltimore Ravens (4-2)

Die Ravens sind wieder einmal die Könige der Regular Season. Mit der Verpflichtung von Derrick Henry hat die Offensive zwei bis drei weitere Schritte in die richtige Richtung unternommen, Lamar Jackson spielt mittlerweile wieder auf MVP-Niveau. Gegen dieses Team möchten sicherlich die wenigsten antreten - und noch wenigere werden eine realistische Chance auf einen Sieg haben.

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