Das staatliche Wettmonopol und die Folgen: Wie eine im "Handelsblatt" veröffentlichte Studie von "Goldmedia" zeigt, entgehen dem deutschen Fiskus Milliarden. Während der illegale Markt mehr und mehr aufblüht, wächst die Zahl der Kritiker am Staatsvertrag.
Das Problem: Gewettet wird, wenn es in Deutschland nur bei "Oddset" oder auf Pferderennbahnen erlaubt ist, eben im Ausland. Die Folge: Staatliche Glücksspielanbieter haben laut Studie "massive Umsatzeinbrüche" zu beklagen. Online-Wettanbieter, die aber "inzwischen vollständig im rechtsgrauen Raum" arbeiten, florieren dagegen.
Für den Staat geht es dabei um hohe Steuereinnahmen. 7,8 Milliarden Euro wurden 2009 von Deutschen für Wetten ausgegeben, nur ein Bruchteil davon entfiel auf die legalen Angebote.
Immer mehr Kritiker
Sportvereine und TV-Sender, die gerne mit den Wettanbietern Geld verdienen würden, sind deshalb sauer. "Illegale Wettanbieter schießen wie Pilze aus dem Boden, ohne dass der Breitensport und die öffentliche Hand davon profitieren", schimpft Jan Pommer, Geschäftsführer der Deutschen Basketball-Liga.
Und Thomas Deissenberger, Sprecher des Arbeitskreises Wetten des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), meint: "Die Spieleinsätze wandern in Deutschland in den Schwarzmarkt ab. Die Werbeeinahmen der Medienunternehmen sind komplett weggebrochen."
Jetzt wurde eine Arbeitsgruppe der Länder in Leben gerufen, die den Staatsvertrag unter die Lupe nimmt. Im Herbst könnte es eine Gesetzesänderung geben.