Der gefährliche Job des Schlägers

Von SPOX
Monster-Fight in der NHL: Raitis Ivanans (Flames) vs. Steve MacIntyre (Oilers)
© Getty

Während ein Eishockeyspieler böse k.o. geht, will ein Baseballspieler am liebsten in einem Loch schlafen. Außerdem: Eine arme TV-Kamera, Mr. Kreuzband - und besch... 558 Euro.

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Erst hat man kein Glück - und dann kommt auch noch Pech dazu. Wie jeden Monat stellen wir Euch unsere Pechvögel des Monats in einem Voting vor.

Diesmal: Ein Eishockeyspieler, der böse k.o. geht, ein Baseballspieler, der am liebsten in einem Loch schlafen will. Und: Mr. Kreuzband.

Voting Wer ist Euer Pechvogel? Stimmt im Voting auf der rechten Seite ab!

Also: Wer hatte Eurer Meinung nach das größte Pech oder hat sich am dümmsten angestellt? Die Wahl läuft bis einschließlich kommenden Montag. Danach gibt es die Auswertung mit dem Vergleich zum Voting der SPOX-Redaktion.

Kandidat 1: Carlos Del Moral

Der 25-jährige Spanier ist Golf-Profi von Beruf. Viele sehen nur die Tiger Woods' und Martin Kaymers dieser Welt, die einen unglaublichen Haufen an Geld verdienen. Wenn man es im Golf mal annähernd in Richtung Spitze geschafft hat, gibt es gutes Geld.

Aber bis man da ankommt, ist es ein ganz steiniger Weg. Die Konkurrenz ist brutal hart. Nehmen wir Del Moral. Nachdem er in der letzten Saison durch schlechte Leistungen seine Spielberechtigung auf der European Tour verloren hatte, stieg er in die 2. Liga ab.

Er musste 2010 auf der Challenge Tour versuchen, sich wieder nach oben zu spielen. Und vor dem letzten Event der Saison lag er in den begehrten Top 20, die den Sprung schaffen. Man kann sich vorstellen, was in einem Sportler vorgehen muss, für den es um seine Existenz geht.

Del Moral fiel nach gutem Start zurück und beendete das Turnier auf dem 26. Rang. Dann begann das Zittern und Rechnen. Würde es für die Top 20 reichen? Nein. Der Franzose Alexandre Kaleka sicherte sich am Ende Rang 20. Mit lächerlichen 558 Euro Vorsprung vor Del Moral. Das ist so unbeschreiblich bitter.

Kandidat 2: Robbie Hummel

Wir sind im College-Basketball. Als US-Präsident Barack Obama in der letzten Saison sein Bracket für die March Madness ausfüllte, sagte er, dass er Probleme auf Purdue zukommen sehe. Schließlich sei Robbie Hummel verletzt. Wenn der US-Präsident einen kennt, muss man schon einen gewissen Status haben.

Hummel ist das, was man als amerikanisches Basketball-Idealbild beschreiben könnte. Ein großer weißer Schütze mit überragenden Fähigkeiten, die ihn ohne Frage in die NBA bringen sollten. Dazu ein unglaublich intelligenter, wohlerzogener junger Mann. Typ Schwiegersohn. Mit Hummel hätte Purdue in dieser Saison sogar Championship-Chancen gehabt.

Aber Hummel ist wieder verletzt. Es gibt viele Sportler mit Verletzungspech, aber die Geschichte von Hummel ist einfach besonders tragisch. Im Februar zog er sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu, danach arbeitete Hummel wie ein Verrückter an seinem Comeback. Und was passierte dann? In seinem ersten Training riss er sich erneut das Kreuzband. Wieder das rechte Knie. Gibt's gar nicht.

Kandidat 3: Buffalo Bills

Nur ein Team steht in der NFL in dieser Saison noch ohne einzigen Sieg da: Buffalo. 7 Spiele, 7 Niederlagen. Wer solch eine Bilanz vorweist, der muss sich mit Sicherheit den Vorwurf gefallen lassen, dass er einfach zu schlecht für diese Welt ist.

Aber auch wenn die Bills kein gutes Team sind, muss man konstatieren, dass sie zuletzt auch unglaublich Pech haben. An den letzten beiden Spieltagen traten sie bei den Baltimore Ravens und Kansas City Chiefs an und wehrten sich gegen zwei Top-Teams der Saison hervorragend.

Zweimal erkämpften sich die Bills die Verlängerung, aber zweimal zogen sie den Kürzeren. In Kansas City war es besonders bitter. Kicker Ryan Lindell hatte Buffalo schon aus 53 Yards zum Sieg geschossen, doch der Kick zählte nicht, weil die Chiefs kurz vorher ein Timeout genommen hatten. Lindell musste noch mal ran und diesmal klatschte sein Kick gegen die rechte Stange. Wenn es nicht läuft...

Kandidat 4: Brooks Conrad

Gestatten, mein Name ist Brooks Conrad und ich habe meinem Team die Playoffs versaut. Der 30-jährige Infielder der Atlanta Braves erlebte in Spiel 3 der Serie gegen die San Francisco Giants sein ganz persönliches Waterloo.

Normal hätte Conrad bei den Braves eh nur auf der Bank gesessen, aber aufgrund von Verletzungen musste er ran - und er machte alles kaputt. Nicht nur, dass er offensiv nichts zustande brachte, er leistete sich vor allem drei katastrophale Fehler. Einmal verdaddelte er einen harmlosen Groundball, der auf ihn zukam. Ein anderes Mal ließ er den Ball zwischen seinen Beinen durch, und wieder ein anderes Mal fing er ihn einfach nicht.

"Ich fühle mich so furchtbar. Ich wünschte, ich könnte mir ein Loch graben und darin schlafen", sagte Conrad. Braves vs. Giants, 10. Oktober 2010 - es wird in Atlanta für immer als das "Brooks Conrad Game" in Erinnerung bleiben.

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Kandidat 5: Raitis Ivanans

Raitis Ivanans Job-Beschreibung ist einfach: Er ist ein sogenannter Goon. Ein Schläger, der sich mit dem Schläger der anderen Mannschaft prügelt. 569 Strafminuten in 281 NHL-Spielen sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn wir seine 12 Tore nicht unterschlagen wollen.

Vor der Saison wechselte der Lette von den Los Angeles Kings zu den Calgary Flames. Schon in der Preseason stieß er dabei in der Battle of Alberta auf Steve MacIntyre von den Edmonton Oilers. Nach einem heftigen Fight, der mit einem enttäuschenden Remis endete, war klar, dass sich diese beiden Jungs wieder sehen würden.

Und so kam es auch. Das erste Saisonspiel hieß wieder Flames vs. Oilers. Ende des Schlussdrittels war es dann soweit. Ivanans und MacIntyre lieferten sich einen Heavyweight-Fight, der sich gewaschen hatte. Mit dem schlechteren Ende für Ivanans, der nach einer krachenden Rechten von MacIntyre wie ein Baum aufs Eis fiel. Hartes Leben als Enforcer. Seitdem hat Ivanans kein Spiel mehr gemacht.

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Kandidat 6: Die arme Kamera

Da hängt man als unschuldige kleine TV-Kamera hinter dem Tor und wird dann so brutal zerfetzt. Vom Kamera-Killer Michael Del Zotto. Was war passiert? Die New York Rangers empfangen die New Jersey Devils und führen im Madison Square Garden bereits mit 2:0, als sie eine weitere Powerplay-Chance erhalten.

Del Zotto bekommt einen ungenauen Querpass von Ruslan Fedotenko, stoppt die Scheibe mit dem Schlittschuh und schießt den Puck irgendwie noch in Richtung Tor. Leider aber nicht aufs Tor.

Del Zottos Handgelenksschuss ist keine Gefahr für Devils-Keeper Martin Brodeur, aber dafür schlägt es voll in der TV-Kamera ein. Besser hätte man nicht zielen können. Aber da es so ja nicht geht, sollte Del Zotto auch schön die Rechnung bezahlen. Macht 13.000 Dollar.

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Auflösung: Das war der Pechvogel des Monats September