Phil Taylor ist rausgeflogen! Der 15-fache Champion kassierte im Viertelfinale eine 2:5-Niederlage gegen den sensationell aufspielenden Mark Webster.
Taylor vs. Webster - dieses Duell hatte es im letzten Jahr bei der WM im Halbfinale gegeben. Das Ergebnis: 6:0 für Taylor. Es war eine brutale Klatsche für Webby. Dennoch gab es nicht wenige Experten, die dem Waliser dieses Mal Chancen auf den Triumph gegen Taylor einräumten. Und sie sollten Recht behalten.
Webster stellte mit zwei gewonnenen Sätzen in Folge auf 3:1 und war im Alexandra Palace so früh auf der Siegerstraße. Während Webster fast traumwandlerisch sicher die Doppel traf, schwächelte Taylor enorm. Teilweise war er weit von dem Phil Taylor entfernt, der 15 Mal Champion wurde.
Taylor wäre aber nicht Taylor, wenn er nicht noch mal alles versucht hätte. Taylor gewann Satz fünf und verkürzte auf 2:3. Aber wer dachte, dass es Webster jetzt mit den Nerven zu tun bekommen würde, sah sich getäuscht. Er ließ sich von rein gar nichts aus der Ruhe bringen.
Van Barneveld wird überrollt
Nachdem der 27-Jährige den Zwei-Sätze-Vorsprung wieder hergestellt hatte, steckte er selbst eine schnelle 2:0-Leg-Führung von Taylor in Satz sieben locker weg und holte sich mit drei gewonnenen Legs in Serie den Sieg. Webster nutzte gleich seinen ersten Match-Dart. "Es ist ohne Zweifel der größte Sieg meiner Karriere", sagte Webster.
Taylor gab sich nach seiner erst 5. Niederlage in 17 WM-Jahren als fairer Verlierer: "Mark war der bessere Spieler. Darüber gibt es nicht den leisesten Zweifel. Im Training vor dem Match war ich brillant drauf, aber ich konnte diese Form nicht mit auf die Bühne bringen."
Es war nicht nur wegen Taylors Ausscheiden ein denkwürdiger Abend. Im ersten Match der Abend-Session hatte es nämlich bereits einen weiteren ganz Großen erwischt: Raymond van Barneveld.Barney gewann gegen Gary Anderson den ersten Satz, wurde aber danach vom "Flying Scotsman" komplett an die Wand genagelt.
5:1 hieß es am Ende für Anderson, der damit seine eindrucksvolle Form bestätigte, die er schon im ganzen Turnierverlauf zeigte. Im Halbfinale bekommt es Anderson mit Terry Jenkins zu tun, der sich in einem hart umkämpften Krimi mit 5:4 gegen Wes Newton durchsetzte. Auf Taylor-Bezwinger Webster wartet in der Vorschlussrunde Adrian Lewis (5:2 gegen Vincent van der Voort).