Joppich wartet weiter auf Einzelmedaille

SID
Florett-Weltmeister Peter Joppich ohne Glück bei der Fecht-EM in Sheffield
© Getty

Peter Joppich verpasste seine erste EM-Einzelmedaille, die deutschen Säbeldamen eine bessere Ausgangsposition im Kampf um die Olympiatickets und Sebastian Bachmann fehlten nur Sekunden.

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Die deutschen Fechter sind zum Auftakt der Europameisterschaften in Sheffield leer ausgegangen. Joppich musste seine Hoffnungen im Achtelfinale begraben. Gegen Titelverteidiger Andrea Baldini aus Italien verlor er 10:15 und wartet damit weiter auf seine erstes Edelmetall im Einzel bei kontinentalen Titelkämpfen. "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Das war heute eigentlich ein guter Tag für mich", sagte Joppich.

Noch minutenlang hatte er nach dem Gefecht zusammen mit Bundestrainer Ulrich Schreck am Schiedsgericht gestanden und sich mit den Kampfrichter strittige Entscheidungen angeschaut - an dem Ergebnis änderte es freilich nichts. Obwohl der Kampfrichter ihm im Nachhinein recht gab. "Ich war mit zwei Entscheidungen nicht einverstanden. Da sind mir zwei wichtige Treffer genommen wurden", sagte Joppich.

Bachmann bester deutscher Fechter

Bester Deutscher wurde Sebastian Bachmann, der ihm Viertelfinale nur wenige Sekunden vor dem Sieg stand. Gegen den späteren Sieger Giorgio Avola aus Italien verlor er unglücklich im sudden death 9:10. Bis kurz vor Ende der regulären Gefechtszeit hatte er noch geführt. Acht Sekunden vor Schluss gelang dem Italiener der entscheidende Treffer.

"Wenn es so knapp ist, rege ich mich natürlich auf. Die Kampfrichterleistung hat mich nicht überzeugt", sagte Schreck: "Vor 'Bachi' muss man den Hut ziehen."

Denn Bachmann hatte sich auf dem Weg selbst von einer Fleischwunde nicht aufhalten lassen. In der zweiten Runde hatte ihn sein tschechischer Gegner Alexander Chaupenitsch mit der Klinge am Bein verletzt. Der Bonner gewann trotzdem und setzte seinen Weg mit blutdurchtränktem Socken fort.

Früh schieden die Bonner Andre Weßels und Marius Braun aus. Weßels unterlag Theodoros Nakis (Griechenland), Braun verlor gegen Sebastiaan Borst aus den Niederlanden.

Für die Olympiaqualifikation der Florett-Herren hat das Abschneiden aber keine große Bedeutung. Das Team von Bundestrainer schreck legt den Fokus auf den Mannschaftswettbewerb. Sollte sich das Team dort qualifizieren, dürfen auch drei Fechter im Einzel an den Start gehen.

Fecht-Damen ebenfalls ohne Erfolg

Bei den Säbeldamen verloren die WM-Sechste Stefanie Kubissa (Dormagen) und die erst 17-jährige Anja Musch (Künzelsau) als letzte deutsche Starterinnen in der Runde der letzten 32. Kubissa unterlag der WM-Dritten Jelena Chomrowa (Ukraine) 7:15 und wurde am Ende 28., Musch verlor gegen die EM-Dritte Ilaria Bianco 10:15 und platzierte sich als beste Deutsche auf Rang 20. "Im Kampf um die Olympiaquali hat uns das keinen Schritt nach vorne gebracht", sagte Bundestrainer Eero Lehmann. Gold ging an die Ukrainerin Olga Charlan.

Da der Mannschaftswettbewerb bei den Spielen in London nicht olympisch ist, müssen sich die Fechterinnen über die Einzelweltrangliste qualifizieren. Sicher an Olympia nehmen die ersten zwölf der Weltrangliste teil.

In der ersten Hauptrunde hatte die deutsche Meisterin Alexandra Bujdoso (Koblenz/Platz 40) das deutsche Duell gegen Kubissa trotz 8:1-Führung mit 14:15 verloren. Anna Limbach aus Dormagen wurde 33.

Am Freitag kämpfen die Degenherren um den Weltranglistenneunten Jörg Fiedler (Leipzig) und die Florettdamen um Medaillen.

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