Während die Säbelherren bei der EM in Sheffield im Finale gegen Italien verloren, müssen die Degenfechterinnen nach ihrem siebten Platz um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London bangen.
Der WM-Zweite Nicolas Limbach, der EM-Dritte Max Hartung sowie Björn Hübner und Benedikt Wagner verloren im Finale 38:45 gegen den Titelverteidiger Italien und verpassten den ersten Titel eines deutschen Säbelteams bei einem internationalen Großereignis.
Dennoch zeigte das Quartett eine starke Leitung und dürfte das Olympiaticket fast sicher in der Tasche haben. "Das war ein furioser Tag. Die Entschlossenheit der Jungs war eindrucksvoll", sagte Sportdirektor Manfred Kaspar.
Fünf Medaillen: Platz drei in Nationenwertung
Damit wurden die Sportler des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) mit fünf Medaillen (1x Gold, 2x Silber, 2x Bronze) drittbeste Nation der Titelkämpfe.
Bei der Heim-EM in Leipzig im vergangenen Jahr hatte die deutsche Mannschaft mit sechs Medaillen (1xGold, 2x Silber, 3x Bronze) ebenfalls den dritten Platz in der Nationenwertung belegt. Den einzigen Titel in Sheffield holte Jörg Fiedler (Leipzig) im Herrendegen.
Die Säbelherren sind auf dem Weg zu Olympia trotz Platz zwei wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten. "Wir fahren nach London", brüllte Max Hartung, Bronzemedaillengewinner im Einzel, bereits nach einem starken 45:35-Erfolg gegen Weltmeister Russland im Halbfinale.
Säbel die neue Paradewaffe de DFeB
Durch ein 45:41 im Viertelfinale hatte das Quartett mit Weißrussland bereits einen der noch verbliebenen Konkurrenten distanziert. Bei den bisherigen Weltcups standen sie in Madrid ganz oben auf dem Podest, in New York wurden sie Dritte.
Um bei Olympia dabei zu sein, müssen sie am 31. März 2012 unter den ersten fünf der Weltrangliste stehen. Vor der EM waren sie Dritte.
Gleichzeitig entwickeln sich die Säbelfechter immer mehr zur neuen Paradewaffe des DFeB. Als einzige Disziplin stellten sie in Hartung (Dormagen) einen zweifachen Medaillengewinner.
Degen-Damen: "Druck jetzt extrem hoch"
Die Degendamen Heidemann, Imke Duplitzer, Monika Sozanska und Ricarda Multerer erlebten dagegen nicht nur im Kampf um die Medaillen einen Rückschlag. Auch im Hinblick auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele war das Abschneiden in Sheffield enttäuschend.
"Das ist noch nicht das Aus, aber der Druck ist jetzt schon extrem hoch", sagte Kaspar: "Wir haben bis jetzt noch kein großes Resultat erreicht."
Beim Weltcup in Rio de Janeiro hatte das Degenteam verletzungsbedingt in der ersten Runde aufgeben müssen, in Sydney sprang nur Platz 13 heraus.
Zum dritten Mal in Folge verloren die Deutschen gegen die Estinnen - diesmal mit 38:45 im Viertelfinale. "Wir wollen jetzt die nächsten beiden Gefechte gewinnen. Wir brauchen jeden Punkt", hatte Bundestrainer Piotr Sozanski nach dem Viertelfinale gesagt.
Mit einem 37:45 gegen Italien und dem abschließenden 45:43 gegen Vohrjahressieger Polen gelang dies jedoch nicht.