Tür zum Halbfinale für DVV-Frauen weit offen

SID
Die DVV-Frauen konnten auch gegen Serbien jubeln
© Getty

Die deutschen "Schmetterlinge" sind bei der EM ohne große Probleme durch die Vorrunde marschiert. Auch Co-Gastgeber Serbien konnte der DVV-Auswahl auf dem Weg ins Viertelfinale kein Bein stellen.

Cookie-Einstellungen

Drei Spiele, drei Siege, direkter Einzug ins Viertelfinale - die EM-Bilanz der deutschen Volleyballerinnen nach Ende der Vorrunde kann sich sehen lassen. Nach der überragenden Leistung gegen Co-Gastgeber Serbien zum Abschluss der Gruppenphase war Bundestrainer Giovanni Guidetti daher "super zufrieden", warnte aber zugleich: "Wir haben bisher noch nichts Besonderes erreicht."

Nach dem verwandelten Matchball von Corina Ssuschke-Voigt zum 3:1 gegen Serbien war der Jubel der Mannschaft um Rückkehrerin Angelina Grün erst einmal grenzenlos. Noch Minuten nach der Begegnung tanzten die "Schmetterlinge" auf dem Spielfeld, da hatte der Gastgeber den Court längst verlassen.

Guidetti: "Druck ist riesengroß"

"In dem Moment, wo ich den Ball in der Hand hatte, wusste ich, das wird ein Punkt. Die Erleichterung kam schon, während der Ball geflogen ist. Das ist einfach Wow, wir haben es geschafft: direkt ins Viertelfinale, unser Ziel erreicht," sagte Mittelblockerin Ssuschke-Voigt. Nun will die 28-Jährige erst einmal Zeit mit ihren Eltern beim Shopping verbringen: "Ich werde in den Supermarkt gehen und mir Süßigkeiten kaufen. Das habe ich mir verdient."

Trainer Guidetti ließ sich zunächst noch von dem Dutzend deutscher Fans feiern, das die Mannschaft seit Turnierbeginn in Belgrad unterstützt: "Natürlich ist es etwas Besonderes, Serbien hier zu schlagen. Jetzt aber kommen K.o.-Spiele, da ist der Druck auf uns riesengroß. Das einzige, was wir bisher gewonnen haben, ist ein freier Tag." Die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) trifft am Donnerstag in der Runde der letzten Acht auf den Sieger der Play-off-Partie zwischen Frankreich und Tschechien.

Lösglück hilft Deutschland

"Beide Mannschaften werden volles Risiko gehen, das ist nicht mit der Gruppenphase zu vergleichen," warnte Guidetti. Seine Schützlinge hatten Frankreich im zweiten Spiel überraschend klar mit 3:0 besiegt. Gegen Tschechien hatte man den letzten Test vor der Endrunde bestritten und ebenfalls klar für sich entschieden. Selten war die Chance auf den Einzug ins Halbfinale so gut wie dieses Mal.

Schon vor Beginn des Turniers hatte sich die deutsche Auswahl über ihr Losglück gefreut. Zum Start wartete der Weltranglisten-50. Ukraine zum Warmspielen. Die Schützlinge von Guidetti konnten mit dem 3:0 gegen den international wenig bekannten Gegner Selbstvertrauen tanken und die nächste Hürde angehen.

Hochklassiges Volleyball gegen Serbien

"Wir müssen uns von Spiel zu Spiel steigern", hatte der Trainer nach dem Auftaktsieg gefordert, und seine Mannschaft setzte das beherzt um. Gegen Frankreich stellten die deutschen Spielerinnen besonders ihre mentale Stärke unter Beweis, bevor sie gegen Serbien das erste Mal wirklich hochklassigen Volleyball zeigten.

Auch Angreiferin Grün kommt nach einem zwischenzeitlichen Tief in Spiel zwei immer besser in das Turnier. Die 31-Jährige war nach über drei Jahren Abstinenz vor der EM in die Halle zurückgekehrt und stand beim Auftakt überraschend in der ersten Sechs. Gegen Serbien machte Grün ihr bislang bestes Spiel. "Angelina hat das super gemacht. Sie kommt in eine gute Struktur, sie ist die Kirsche auf der Sahne", sagt Guidetti und fügt verschmitzt hinzu: "Aber eine große Kirsche."

"Grüni" wird sich an ihrem freien Tag mit einem Buch in die Sonne setzen, Kaffee trinken und entspannen: "Davon träume ich hier schon die ganze Zeit, aber man kommt im normalen Turnierverlauf einfach nicht dazu." Glücklicherweise läuft das Turnier eben nicht ganz normal, sondern bislang außergewöhnlich gut.

Alles zum Mehrsport

Artikel und Videos zum Thema