Deutsche Turner stark - WM kann kommen

SID
Mehrkampf-Europameister Philipp Boy entschied den Sechskampf für sich
© Getty

Generalprobe gelungen, Chefcoach zufrieden - vier Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften in Tokio ist die Welt bei den deutschen Kunstturnern in Ordnung.

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"So packen wir in Japan die Olympia-Qualifikation im ersten Anlauf", sagte Bundestrainer Andreas Hirsch nach dem souveränen Länderkampf-Erfolg seiner Schützlinge in Erzingen. Die Gastgeber distanzierten die Riegen aus Rumänien und der Schweiz um fast 20 Punkte, ein Klassenunterschied.

Präsentierten sich die deutschen Gerätartisten vor zwei Wochen bei den nationalen Titelkämpfen in Göppingen noch eher instabil, waren die Fortschritte nun unverkennbar. Mehrkampf-Europameister Philipp Boy aus Cottbus entschied den Sechskampf für sich, Fabian Hambüchen (Niedergirmes) demonstrierte alte Klasse am Reck mit einer Weltklasseübung und der Tageshöchstnote von 16,50 Punkten. In dieser Verfassung sollte das Team des Deutschen Turner-Bundes (DTB) bei der WM problemlos Rang acht und damit das Olympia-Ticket für London 2012 erreichen können.

Auch Nguyen mit starker Leistung

Neben Boy und Hambüchen werden Barren-Europameister Marcel Ngyuen (Unterhaching), Mannschafts-Europameister Eugen Spiridonov aus Bous und der Stuttgarter Sebastian Krimmer zur WM-Mannschaft gehören. Über den sechsten Platz entscheidet am Mittwoch der DTB-Lenkungsstab, erste Kandidaten dafür sind der Hannoveraner Andreas Toba und Thomas Taranu (Straubenhardt). Matthias Fahrig aus Halle ist von einer Sehnenverletzung am Fuß noch nicht vollständig genesen.

Die deutschen Kunstturnerinnen hatten erwartungsgemäß gegen Ex-Weltmeister Rumänien keine Chance, dennoch war Cheftrainerin Ulla Koch nicht unzufrieden: "Immerhin haben die Mädchen aus der vollen Trainingsbelastung heraus geturnt."

Elisabeth Seitz überragt bei den Frauen

Herausragend war dabei die Stufenbarren-Übung von Elisabeth Seitz (14,85).

Die deutsche Mehrkampf-Meisterin aus Mannheim hat mit dem Def (Umschwung vom unteren an den oberen Holm) und dem weiterentwickelten Schaposchnikowa (Umschwung vom oberen an den unteren Holm) zwei Weltneuheiten in der Stufenbarren-Kür und ist damit bei der WM durchaus eine Medaillenkandidatin.

Auch bei den DTB-Mädchen soll zu Beginn der nächsten Woche der letzte noch offene WM-Startplatz vergeben werden. Koch favorisiert dafür Anja Rheinbay aus Köln. Das realistische Ziel bei den Welttitelkämpfen ist im Mannschafts-Wettbewerb eine Platzierung zwischen Rang neun und 16. Dies wäre gleichbedeutend mit einer Qualifikation für die letzte Olympia-Ausscheidung im Januar in London.

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