Traum-Halbfinale: Australien fordert All Blacks

SID
Die All Blacks treffen im Traum-Halbfinale der Rugby-WM auf Australien
© Getty

Der Titelverteidiger und der Vize sind raus, der Gastgeber marschiert, und der Geheimfavorit ist wieder auf Kurs: Bei der Rugby-WM in Neuseeland hat die erste K.o.-Runde gleich für zwei dicke Überraschungen gesorgt.

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Während sich Gastgeber Neuseeland beim 33:10 (12:7)-Erfolg im Viertelfinale über Argentinien keine Blöße gab, stolperte Weltmeister Südafrika mit 9:11 (3:8) über den zweimaligen Champion Australien, und Vize-Weltmeister England unterlag im Krisenduell dem Geheimfavoriten Frankreich mit 12:19 (0:16). Die Runde der letzten Vier komplettiert Wales, das Irland beim 22:10 (10:3) keine Chance ließ.

Im Halbfinale kommt es nun am 15. Oktober in Auckland zunächst zum europäischen Vergleich zwischen Wales und Frankreich, einen Tag später stehen sich dann die Erzrivalen Australien und Neuseeland gegenüber.

Wiedergutmachung

Nachdem Australien dank eines verwandelten Strafkicks von Youngster James O'Connor Wiedergutmachung für die Vorrunden-Blamage gegen Irland geleistet hatte, verkündeten Südafrikas Nationaltrainer Peter de Villiers und Mannschaftskapitän John Smit nur Minuten nach dem unnötigen Viertelfinal-K.o. des Titelverteidigers ihren Abschied. "Es war eine tolle Reise, aber ich denke, sie ist für mich zu Ende", sagte de Villiers.

Der 54-Jährige hatte Südafrika nach dem WM-Triumph 2007 übernommen und war der erste farbige Nationaltrainer des Landes. Ebenso wie der Coach geht auch der Kapitän von Bord. "Das ist eine tragische Art und Weise aufzuhören. Ich bin am Boden zerstört. Es ist das Ende eines Kapitels", sagte der 33 Jahre alte Smit, Weltmeister von 2007:

"Ich bin sehr stolz, ein Springbok gewesen zu sein." De Villiers und Smit werden wohl nicht die Letzten sein, die aus der südafrikanischen Nationalmannschaft zurücktreten. Gegen Australien hatte die erfahrenste Mannschaft in der Geschichte der Springboks auf dem Platz gestanden.

Englands Eskapaden zeigen Wirkung

Ähnliches könnte auch Englands Trainer Martin Johnson drohen, denn nach zahlreichen Eskapaden abseits des Platzes bezog der Vize-Weltmeister auch auf dem Feld gegen Frankreich Prügel.

Les Bleus, die im dritten Anlauf erstmals in der WM-Geschichte in einem K.o.-Spiel gegen das Mutterland des Rugby gewannen, meldeten sich hingegen nach den internen Querelen und der Vorrunden-Blamage gegen Tonga eindrucksvoll zurück.

All Blacks ungeschlagen

Ungeschlagen Richtung Finale marschiert derweil Gastgeber und Top-Favorit Neuseeland.

Die All Blacks gewannen auch ihr fünftes Spiel bei dieser WM, hatten aber gegen Argentinien mehr Mühe als erwartet. Matchwinner für Neuseeland war Piri Weepu mit sieben verwandelten Strafkicks.

Als erstes Team war am Samstag Wales ins Halbfinale eingezogen. Der WM-Dritte von 1987 schaltete Irland aus, das auch im vierten Anlauf das Halbfinale bei einer WM-Endrunde verpasste.

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