Im Vorfeld der WM in Paris (5. bis 13. November) sagt er die Neuausrichtung seiner Anti-Doping-Kommission und mehr Transparenz des Kontrollsystems zu.
Als eine der ersten Maßnahmen kündigte IWF-Präsident Tamas Ajan an, zur WM sowohl die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), das Internationale Olympische Komitee (IOC) sowie als eine von sechs nationalen Einrichtungen die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) als Beobachter einzuladen.
Damit reagierte Ajan auf eine Initiative des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber (BVDG), der im September in Bukarest auf dem Kongress des Europäischen Gewichtheberverbandes EWF einen Antrag eingebracht hatte, der deutliche Verbesserungen im internationalen Dopingkontrollsystem vorsieht.
Kontrollsystem soll verbessert werden
Ziel des BVDG-Plans ist es, eine unabhängige Anti-Doping-Kommission und damit eine vom Weltverband unabhängige Organisation des Kontrollsystems zu schaffen. Zudem soll das umstrittene IWF-System durch die WADA überwacht werden und der Weltverband seinen Mitgliedern einmal jährlich schriftlich über seine Maßnahmen informieren.
Damit sollen Qualität und Effizienz des Kontrollsystems deutlich gesteigert werden. Die 34 anwesenden Nationen des Europäischen Kongresses hatten den Antrag einstimmig angenommen.
Bisher legt der Weltverband auf teils undurchsichtige Weise die Trainingskontrollen selbst fest. Oft werden diese von der Nationalen Anti-Doping-Agentur von Ungarn (Heimatland von Ajan) durchgeführt.
Zwar werden jährlich eine Vielzahl von Gewichthebern positiv auf meist anabole Steroide getestet, die Dunkelziffer scheint jedoch deutlich höher. "Im Gewichtheben wird flächendeckend gedopt", sagte der Anti-Doping-Beauftragte des BVDG, Christian Baumgartner, der "FAZ".
BVDG begrüßt Veränderungen
Baumgartner hatte wie auch BVDG-Präsident Claus Umbach die geäußerten Veränderungspläne begrüßt. Man werde aber weiter die Entwicklungen genau und kritisch beobachten und auf der Umsetzung seiner Forderungen bestehen.
Das Misstrauen und der Zweifel am Reformwillen gegenüber den handelnden Personen im Weltverband ist allerdings nach wie vor groß. "Unsere Erfahrungen sprechen nicht dafür. Viele Dinge wären sonst anders geregelt worden", sagte Baumgartner.