"Wir haben heute die beste Mannschaft der Welt 3:0 geschlagen. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Mit unserem Teamgeist und unserer Disziplin haben wir heute Außergewöhnliches geleistet", sagte Guidetti.
92 Minuten war der Italiener an der Seite entlang getigert, immer auf und ab, zwischendurch war höchstens einmal eine Siegerfaust bei besonders guten Spielzügen seiner Schützlinge zu sehen.
Diese gingen in Toyama fokussiert und selbstbewusst zu Werke. Die Rolle des "Underdogs" schien dem Team um Angreiferin Angelina Grün nichts auszumachen, im Gegenteil.
Guidetti hatte seinem etatmäßigen Libero Kerstin Tzscherlich im fünften Spiel binnen sechs Tagen sogar eine Pause gegönnt und der 20 Jahre alten Lenka Dürr eine Chance gegeben - ein Schachzug, den der Trainer nicht bereute.
Starke Mannschaftsleistung
Im ersten Satz geriet das Team um Spielführerin Margareta Kozuch wie erwartet in Rückstand, ließ die US-Amerikanerinnen aber nicht davonziehen. Auch dank einer erneut starken Angelina Grün drehte Deutschland den Satz und gewann 32:30.
Im zweiten Satz ging das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gegen konsternierte US-Amerikanerinnen früh mit 8:3 in Führung und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.
Zwar führte die USA im dritten Satz bis kurz vor Schluss, doch ein erfolgreicher Block von Corina Ssuschke-Voigt sowie ein Ass von Margareta Kozuch machten die Überraschung perfekt.
USA vorher nur mit einem Satzverlust
Zuvor hatten die USA im Turnier erst einen einzigen Satz abgegeben, gegen den Weltranglistenersten Brasilien am ersten Spieltag.
Danach hatte der Grand-Prix-Sieger drei Siege in Folge ohne Satzverlust gefeiert. In der Tabelle büßte die USA die Führung ein, neuer Spitzenreiter ist Titelverteidiger Italien als einziges ungeschlagenes Team mit 14 Punkten. Die DVV-Auswahl liegt einen Punkt hinter China (12) in Lauerstellung auf Platz vier.
Nächsten Gegner schlagbar
Das Restprogramm für die Deutschen beim World Cup lässt im Rennen um die ersten drei Startplätze für die Olympischen Sommerspiele vorsichtige Hoffung aufkommen. In den USA und Serbien haben die Deutschen bereits zwei Hochkaräter besiegt, auch bei der Niederlage gegen Brasilien hatte das Team eine überzeugende Leistung gezeigt.
Beim nächsten Turnierstopp in Okayama warten in Algerien (Freitag, 7.00 Uhr MEZ), der Dominikanischen Republik (Samstag, 3.00 Uhr MEZ) und Argentinien (Sonntag, 3.00 Uhr MEZ) machbare Gegner auf das Team.
Erst beim Abschluss in Tokio kommen in Titelverteidiger Italien, Gastgeber Japan und China noch einmal dicke Brocken. Mit einer Leistung wie gegen die USA muss sich die DVV-Auswahl allerdings vor keinem Gegner fürchten.