Ost-Volleyballerinnen auf dem Vormarsch

SID
Vize-Europameister Deutschland startet am Freitag in den World Cup in Japan
© Getty

Vize-Europameister Deutschland spielt ab Freitag beim World Cup in Japan um ein Olympia-Ticket. Viele der Nationalspielerinnen verdienen ihr Geld bei Vereinen aus dem Osten Deutschlands oder sind dort groß geworden.

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Mit Aufbau Ost zu den Olympischen Spielen: Der Aufschwung der deutschen Volleyballerinnen ist eng verbunden mit der Nachwuchsförderung in den Ostvereinen.

"Die Nachwuchsarbeit in den neuen Bundesländern ist hervorragend. Die Ausbildungssysteme hinterlassen Spuren," sagte Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes.

Mit dem Ziel Olympia im Gepäck reiste die deutsche Nationalmannschaft zum Qualifikationsturnier nach Japan (2. bis 17. November). Die Hälfte der Spielerinnen des 14-köpfigen Aufgebots des Vize-Europameisters verdienen ihr Geld bei Vereinen aus dem Osten Deutschlands oder sind dort aufgewachsen.

Mehrzahl spielt im Osten

Aktuell gehören fünf der acht in Deutschland aktiven Nationalspielerinnen Ostteams an. Zwei von ihnen stehen beim deutschen Meister Schweriner SC unter Vertrag. Berit Kauffeldt und Lisa Thomsen wollen nicht nur die Olympia-Qualifikation erfolgreich abschließen, sondern auch den Titel erfolgreich verteidigen.

Im Osten geboren und aufgewachsen sind zudem Christiane Fürst und Saskia Hippe. Die gebürtige Dresdnerin Fürst spielte von 1995 bis 2007 für den Dresdner SC. Seit dieser Saison steht die Mittelblockerin in Istanbul unter Vertrag.

Die aus Berlin stammende Hippe spielte von 2008 bis 2011 ebenfalls für Dresden, bevor die Diagonalangreiferin zu Beginn dieser Saison nach Chieri (Italien) wechselte. Beide Spielerinnen profitieren von der im Osten geleisteten Nachwuchsarbeit und haben jeweils den Sprung ins Profigeschäft im Ausland geschafft.

Stärke aus Ost-Tradition

Warum der Osten so stark ist, liegt auch für Götz Moser, den Manager des Ausbildungsprojektes beim VC Olympia 93 auf der Hand: "Das hat mit der alten Ost-Tradition zu tun. Die alten Sportschulen der DDR sind im wesentlichen erhalten geblieben. Wir haben Bundesstützpunkte in den Städten Schwerin, Berlin und Dresden. Dort kommen die Schülerinnen bereits im Alter von sieben Jahren mit dem Volleyball in Berührung."

Die meisten deutschen Nationalspielerinnen stellt aktuell der Dresdner SC. In Anne Matthes, Kerstin Tzscherlich und Mareen Apitz gehören gleich drei Spielerinnen zum deutschen Aufgebot.

Zudem assistiert Bundesligatrainer Felix Koslowski vom VfB Suhl Bundestrainer Giovanni Guidetti bei der Betreuung der DVV-Auswahl. Drei der sechs Ostvereine greifen somit aktiv in das Nationalmannschaftsgeschehen ein. Der Einsatz scheint sich auszuzahlen.

Qualifikation für London 2012 soll geschafft werden

Das Team von Guidetti hat die Chance sich nach dem Verpassen der Olympischen Spiele 2008 in Peking für die Sommerspiele im nächsten Jahr zu qualifizieren.

Durch das Erreichen des zweiten Platz bei der EM in Italien und Serbien sicherte sich das deutsche Team gemeinsam mit Europameister Serbien die Chance auf die erste Olympia-Qualifikationsmöglichkeit.

Beim Zwölfer-Turnier in Japan werden die ersten drei Tickets für die Olympischen Spiele vergeben. Mit der Leistung, die die Mannschaft bei der EM gezeigt hat, ist die Qualifikation für London 2012 dort durchaus zu schaffen. Danach gibt es bei einem kontinentalen und einem Welt-Turnier im Mai 2012 noch zwei weitere Chancen.

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