"Für mich war es die Generalprobe - und ich habe sie mit Bravour bestanden", sagte Hacker. Allerdings fehlten auf der Regattastrecke in Oberschleißheim mit Ondrej Synek (Tschechien) und Mahe Drydale (Neuseeland) Hackers größte Konkurrenten um olympisches Edelmetall.
Hacker war beim letzten Kräftemessen vor London einer der wenigen Lichtblicke im Team des Deutschen Ruderverbandes (DRV), von einer bravourösen Generalprobe waren die meisten anderen deutschen Boote ohne ihr Flaggschiff weit entfernt. In Abwesenheit des krankheitsbedingt fehlenden Achters standen nur sieben deutsche Boote in den Endläufen in den 14 olympischen Klassen.
"Der Weltcup spielt sechs Wochen vor den Olympischen Spielen nicht mehr die große Rolle. Fast alle Bootsklassen fahren hier aus dem vollen Training heraus. Es ist klar, dass wir nach vorne gucken müssen", sagte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher relativierend.
Noch nicht alle London-Tickets vergeben
Eric Knittel und Stephan Krüger sicherten sich am Sonntag immerhin noch den Gesamtweltcup im Doppel-Zweier, erreichten nach Siegen in Belgrad und Luzern aber nur als Dritte das Ziel hinter dem norwegischen Duo Nils Jakob Hoff/Kjetil Borch und den zweitplatzierten Neuseeländern Nathan Cohen und Joseph Sullivan.
Für weitere Podestplätze sorgten jeweils als Zweite der Männer-Doppelvierer und der Frauen-Doppelvierer, der erstmals in der Besetzung Julia Richter, Carina Baer, Annekatrin Thiele sowie Britta Oppelt an den Start ging. Zudem belegte der leichte Frauen-Doppelzweier Platz drei.
Im Duell um den Olympia-Startplatz haben sich Tina Manker und Stephanie Schiller mit einem Sieg im B-Finale in eine glänzende Position gebracht, während Lisa Schmidla und Julia Lier mit Platz vier vorlieb nehmen mussten. Für die endgültige Ticket-Vergabe in den noch offenen Klassen, unter anderem der Einer-Frauen und der Männer-Vierer ohne Steuermann, will der DRV weitere interne Tests und Ausscheidungsrennen abwarten.
Der seit 34 Rennen unbesiegte Deutschland-Achter hatte in München auf einen Start verzichtet und lieber trainiert, weil sich ein Teil der Besatzung beim Weltcupauftakt in Belgrad einen Infekt zugezogen hatte, der noch nicht vollständig auskuriert ist.
"Ich gehe davon aus, dass wir das schnell in den Griff bekommen und der Achter wie zuvor auf hohem Niveau weiterfährt und in London das gleiche Ziel wie bisher ins Auge fasst: Gold", sagte DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel.