"Wir sind jetzt dabei, das Antragsverfahren vorzubereiten. Parallel bereiten wir die Kommunikation, die Werbung und den Vertrieb vor. Der nächste Schritt ist, das Antragsverfahren abzuschließen, bis wir die Lizenz haben. Und dann geht es los. Wir hoffen, im kommenden Frühjahr", sagte Wagener in einem Interview mit der "Berliner Zeitung".
Harting hatte das Projekt am vergangenen Wochenende vorgestellt und damit bei den Aktiven breite Zustimmung erhalten. Ziel ist es, den Topsportlern mit der Lotterie statt 300 künftig 1000 Euro Grundförderung zu verschaffen. Als Gesellschafter fungieren die Deutsche Sporthilfe, Lotto Hessen und der Unternehmer Torsten Toeller (Fressnapf).
"Eine nationale Story"
Das Gesellschafter-Findungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. "Es gibt drei Unternehmen und eine Organisation, die bei uns als Partner verhandelt werden, die aber eine Option in ihrem Vertrag haben, dass sie noch Gesellschafter werden können", führte Wagener aus. Es gehe darum, "das Ganze möglichst breit aufzustellen. Nach meinen Visionen muss das eine Deutschland AG werden. Und das wird sie auch werden. Das ist ja eine nationale Story."
Die Verteilung der Gelder aus der Lotterie erfolge zunächst über die Sporthilfe, später über den Beirat. "In dem sind vier voll stimmberechtigte Sportler vertreten, die schon definiert sind, die ich aber noch nicht nennen möchte. Nur soviel: Robert Harting zählt dazu. Und die vier Gesellschafter sind ebenfalls vertreten", so Wagener.
Profit für Athleten aus Randsport
Die Sportlotterie sei ein Produkt für Sportler. "Wir wollen die Basis dabei haben. Deswegen wird bei uns auch nicht nach Anteilen abgestimmt, sondern nach Köpfen. Nach den Umsätzen wird sich entscheiden, wie vielen Athleten die Lotterie zugutekommt", sagte Wagener. Eine Kapitalerhöhung von zunächst 100.000 Euro sei durchgeführt. Die Rücklagen der Gesellschaft seien siebenstellig. "Sie ist sehr gut durchkapitalisiert. Ich halte 70 Prozent, weil es meine Idee war, die Sporthilfe hält 13 Prozent, die anderen 17 Prozent verteilen sich auf die anderen beiden Gesellschafter", erklärte Wagener.
Profitieren sollen von der Sportlotterie vor allem Athleten aus den Randsportarten, die es mit der eigenen Finanzierung aufgrund fehlender Medienpräsenz und mangelnder Sponsoren schwer haben. Der Deutsche Olympische Sportbund steht der Idee, so Generaldirektor Michael Vesper "aufgeschlossen gegenüber und hat auch eine Option, sich nach deren Genehmigung an der Sportlotterie zu beteiligen. Natürlich sind wir sehr daran interessiert, die Spielräume der Spitzensportförderung deutlich zu erweitern."