Schach: Carlsen feiert ersten Sieg

SID
Gegen den Titelverteidiger gab es den ersten Sieg für Magnus Carlsen, den "Mozart des Schach"
© getty

Herausforderer Magnus Carlsen hat bei der Schach-Weltmeisterschaft im indischen Chennai den ersten Sieg gegen Titelverteidiger Viswanathan Anand gefeiert.

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Nach vier vorangegangenen Remis gewann der 22 Jahre alte Norweger die fünfte Partie nach dem 58. Zug und ging mit 3:2 in Führung. "Ich hatte einen leichten Vorteil nach der Eröffnung. Aber lange Zeit dachte ich nicht, dass ich gewinnen kann. Es war eine gute Kampfpartie. Ich bin über den Ausgang natürlich sehr glücklich", sagte der "Mozart des Schach". Die sechste Partie findet am Samstag statt.

Magnus Carlsen erspielte sich aus der Eröffnung heraus einen kleinen Vorteil, den er in einem Turmendspiel zum ersten vollen Punkt bei der WM verwertete. Anand half allerdings durch einen Fehler gehörig nach und war nach dem Finale etwas perplex: "Ich habe das Turmendspiel am Ende falsch eingeschätzt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach gewonnen ist für Weiß."

Carlsen begann mit dem Doppelschritt des c-Bauern. Damit wich er von der ersten und dritten Partie ab, als er mit dem Springerzug nach f3 startete. Anand wählte das Slawische Gambit, das in der Regel zu sehr taktischen Stellungen führt. Carlsen lenkte aber in eine ruhige Variante ein und schon nach 15 Zügen hatten die Kontrahenten die Dame und zwei Leichtfiguren getauscht.

1,89 Millionen Euro Preisgeld

Das Endspiel bot Carlsen aufgrund der Bauernstruktur die besseren Möglichkeiten. In der Folge lavierten beide Spieler ihre Figuren, um Schwächen im gegnerischen Lager zu erzwingen. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle entschied sich Anand dafür, einen Bauern zu opfern. Im Gegenzug aktivierte er seinen Turm, Läufer und König, während Carlsen nur über einen aktiven Turm verfügte.

Bis zu diesem Zeitpunkt sah alles nach dem fünften Remis in Folge aus, doch dann beging der 43 Jahre alte Weltmeister Anand einen Fehler. Er griff im 45. Zug mit seinem Turm den falschen Bauern an und landete plötzlich in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Carlsen gab direkt einen der Bauern ab und aktivierte seine Freibauern auf der a- und h-Linie. Diese liefen schnurstracks zur gegnerischen Grundreihe, um sich in eine Dame umzuwandeln. Anand sah schnell ein, dass er sie nicht aufhalten kann und gab nach dem 58. Zug auf.

Der Wettkampf ist bis zum 28. November auf zwölf Partien angesetzt. Insgesamt beträgt das Preisgeld 2,55 Millionen Dollar (1,89 Millionen Euro). Davon bekommt Carlsen bereits vor dem Start 100.000 Dollar (74.000 Euro), weil er im Heimatland seines Gegners antreten muss. Endet die WM regulär nach höchstens zwölf Partien, bekommt der Sieger 60 Prozent, der Verlierer 40 Prozent der Summe. Sollte es zu einer Verlängerung kommen, ändert sich das Verhältnis auf 55:45.

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