DESG trennt sich von Schumacher

SID
Die deutschen Eisschnellläufer hatten bei Olympia in diesem Jahr nicht viel zu jubeln
© getty

Das schlechte Abschneiden bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi führt in der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) zu personellen Konsequenzen. Die DESG wird sich nach SID-Informationen von ihrem langjährigen Sportdirektor Günter Schumacher trennen.

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Der ehemalige Eisschnellläufer war nach der Wende als erster hauptamtlicher Sportdirektor der DESG eingestellt worden. Die Trennung erfolgt nach SID-Informationen auch auf Forderung des Deutschen Olympischen-Sportbundes (DOSB). Bei den Winterspielen in Sotschi waren die deutschen Eisschnellläufer erstmals seit 50 Jahren ohne Medaille geblieben, erfolgreichste Teilnehmerin war die heute 42-jährige Claudia Pechstein.

DESG-Präsident Gerd Heinze wollte auf SID-Anfrage die Trennung weder bestätigen noch dementieren: "Günter Schumacher ist krankgeschrieben, und so lange das so ist, gibt es dazu nichts zu sagen."

"Helfender Eingriff"

Dass der DOSB sich seit dem Debakel von Sotschi und vor der neuen Saison, die am 1. und 2. November mit den deutschen Meisterschaften in Berlin beginnt, intensiv in die Vereinsbelange eingemischt hat, gibt Heinze zu. Er sehe dies als "helfenden Eingriff", sagte Heinze: "Man muss sich der Realität stellen, dass die Erfolgsbilanz rückläufig ist."

Der ebenfalls nicht unumstrittene DESG-Präsident steht momentan nicht zur Disposition und will auch keine persönlichen Konsequenzen ziehen. "Ich fühle mich in der Pflicht und werde sie so lange erfüllen, wie es möglich ist und bis die DESG sich wieder in ruhigem Fahrwasser befindet."

Durch die Tatsache, dass dem Deutschen Curling-Verband (DCV) sämtliche staatlichen Sportförderungen gestrichen wurden, erhält auch die Situation bei der DESG eine besondere Brisanz. Dass auch die Eisschnellläufer aus der Sportförderung fallen, ist angeblich nicht geplant. Die kommende Saison sei gesichert, sagte Heinze.

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