Das BMI selbst hielt im Jahr 1999 den brisanten Vorgang um den Leiter der Spezialambulanz, Armin Klümper, fest.
In einem Vermerk heißt es, "dass Klümper nachweislich im Jahre 1992 für ca. 9000,- DM aus Fördermitteln des BMI Genotropin angeschafft und wohl verabreicht hat". Dazu wollte sich das BMI über die Akteneinsicht hinaus nicht äußern.
Konkret ging es um den Fall der Hürdensprinterin Birgit Hamann. Zwischen 1994 und 1996 soll ihr Klümper 15-mal Genotropin verabreicht haben. Die Athletin hatte ihren Fall 1997 selbst öffentlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Klümper wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Sie ging davon aus, dass er der Athletin das Wachstumshormon ohne ihr Wissen gespritzt hatte. Auch das BMI stellte daraufhin Untersuchungen an, allerdings nur intern.
Unterstützung mit 1,2 Millionen Mark
Insgesamt, so geht aus den eingesehenen BMI-Unterlagen hervor, unterstützte das Ministerium Klümpers Sporttraumatologie zwischen 1980 und 1996 mit 1,2 Millionen Mark. Die Fördermittel für die Spezialambulanz flossen über den damaligen Deutschen Sportbund (DSB) ohne konkrete Zweckbestimmung zum Verein "Bundesleistungszentrum Freiburg-Herzogenhorn e.V.".
Klümper konnte über dieses Geld des Vereins frei verfügen. Welche genaue Summe aus den BMI-Mitteln für die Anschaffung von Dopingpräparaten ausgegeben wurde, ist nicht dokumentiert. Das BMI verzichtete auf eine detaillierte Rekonstruktion der Vorgänge. Klümper, der in Südafrika lebt, verweigerte sich laut WDR einer Kontaktaufnahme für eine Stellungnahme.