Kanu-Asse erfüllen Pflicht

SID
Sebastian Brendel geht als Medaillenfavorit bei der WM an Start
© getty

Die deutschen Kanu-Asse haben zum Auftakt der WM in Mailand ihre Pflicht erfüllt und mit guten Leistungen Hoffnung auf eine erfolgreiche Kür geweckt.

Cookie-Einstellungen

Angeführt von Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) und Kajak-Europameister Max Hoff (Essen) erreichten fünf von sieben gestarteten Booten des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) in den olympischen Klassen die Endläufe am Samstag. "Eine positive Bilanz, wir sind im Soll", sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko.

Einen bärenstarken Eindruck auf der Regattastrecke Idroscalo hinterließ Titelverteidiger Brendel auf seiner 1000-m-Paradestrecke. Vorlauf und Halbfinale gewann der 27-Jährige in beeindruckender Manier, er untermauerte seine Goldambitionen.

"Es waren gute Rennen, um in den Wettkampf zu finden. Es ist nicht immer einfach, jeder will mich schlagen", sagte Brendel, der auch noch Luft nach oben sieht. "90 Prozent waren das schon", sagte er nach seinem souveränen Halbfinalerfolg.

"Jeder weiß, was mein Ziel für das Finale ist"

Ex-Weltmeister Hoff hofft nach seinem Sieg im Halbfinale im K1 über den Kilometer ebenfalls auf den Titel. "Jeder weiß, was mein Ziel für das Finale ist. Aber man kann nicht sagen: Ich gewinne auf jeden Fall Gold", sagte Hoff, der sich nach der langen Wettkampfpause seit seinem Erfolg bei den Europaspielen in Baku im Juni "in guter Verfassung" sieht.

Gleiches gilt auch für die weiteren DKV-Medaillenhoffnungen. Die Europameister Ronald Rauhe/Tom Liebscher (Potsdam/Dresden) im Kajak-Zweier über 200 m, die Ex-Weltmeister Max Rendschmidt/Marcus Groß (Essen/Berlin) im Kajak-Zweier über 1000 m und die Olympiasiegerinnen Franziska Weber/Tina Dietze (Potsdam/Leipzig) im Kajak-Zweier über 500 m erreichten ebenfalls die Finals, in denen es nicht nur um den WM-Titel, sondern auch um Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio geht.

Zudem will der DKV Wiedergutmachung für die WM in Moskau betreiben. Vor einem Jahr holte der erfolgsverwöhnte Verband in den zwölf olympischen Klassen lediglich eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille. So schlecht war die deutsche Flotte seit der Wiedervereinigung nicht.

Lemke sagt ab

Es lief aber auch in Mailand nicht alles wunschgemäß. Melanie Gebhardt (Leipzig) verpasste im K1 über 500 m das Finale deutlich, auch Stefan Kiraj (Potsdam) scheiterte im Halbfinale im C1 über 200 m. Gebhardt und Kiraj verpassten damit im ersten Anlauf einen Quotenplatz für Rio.

Zudem gab es eine weitere schlechte Nachricht: Max Lemke muss am Freitag auf seinen Start im Kajak-Einer über die 200 m verzichten. Der Mannheimer trat die Reise nach Italien wegen einer Mandelentzündung nicht an und musste sich im Krankenhaus behandeln lassen.

Lemke wollte zwar nach Mailand nachreisen, doch die Ärzte rieten ihm ab. "Das Risiko können wir gar nicht eingehen", sagte Cheftrainer Reiner Kießler. Ein Ersatzmann wird nicht an den Start geschickt, damit muss der Olympia-Quotenplatz im kommenden Jahr bei einer Nach-Qualifikation gesichert werden.

Artikel und Videos zum Thema