"Wir wissen aus Erfahrung, wie Sport dazu beitragen kann, den Menschen neue Hoffnung zu geben und die Integration der Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat zu erleichtern", sagte der IOC-Präsident in einem Interview mit der Bild zur Bereitstellung von zwei Millionen Dollar (umgerechnet 1,78 Millionen Euro) für Flüchtlingsprojekte.
Die IOC-Planungen sehen einen Einsatz der Gelder durch Nationale Olympische Komitees (NOK) für "nationale und regionale Sportprogramme für Flüchtlinge" vor. "Der Sport", sagte Bach, "kann humanitäre Hilfe leisten." Einer IOC-Mitteilung vom vergangenen Freitag zufolge sollen spezialisierte Agenturen vor Ort eine zielgerichtete und effektive Verwendung der IOC-Spende sicherstellen.
Deutschland gibt ein gutes Bild ab
Aus Bachs Sicht erfüllt das IOC durch seine Millionen-Hilfe das Gebot der Stunde. Für darüber hinaus gehende Entscheidungen nimmt der Tauberbischofsheimer Fecht-Olympiasieger von 1976 die Politik in die Pflicht: "Angesichts der großen menschlichen Not steht jetzt schnelle Hilfe im Vordergrund.
Die Politik muss Lösungen finden für Konflikte in den Krisengebieten, die zu der Fluchtwelle geführt haben. An dieser Stelle ist die Welt-Gemeinschaft gefragt, ein menschenwürdiges Dasein in der Heimat zu ermöglichen."
Deutschland gibt nach Bachs Meinung im Umgang mit Flüchtlingen trotz Schlagzeilen über fremdenfeindliche Exzesse ein gutes Bild ab. "Ich freue mich über die riesige Welle der Hilfsbereitschaft, die es in Deutschland gibt. Aktionen wie die der Fußball-Fans, die in den Bundesliga-Stadien Banner hochhielten, auf denen stand 'Refugees welcome'.
Ich sehe Umfrage-Ergebnisse, dass fast 70 Prozent der Deutschen gesagt haben, Migranten stärken Deutschland. Das macht mich stolz auf mein Heimatland."