Paoli kritisiert Universität Freiburg

SID
Der Universitätsrektor lehnte eine Konzentrierung auf das Dopingthema explizit ab
© getty

Letizia Paoli, Vorsitzende der Evaluierungskommission Sportmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hat einmal mehr Kritik an der Verhinderungspolitik der Hochschule an der Aufarbeitung ihrer Dopingvergangenheit geübt.

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Im Interview mit der Nürnberger Zeitung führte die 48-jährige Italienerin vor allem Blockaden durch die Universität als Grund für ihre bereits sechs Jahre währende Arbeit an.

Vor ihrem Engagement habe man ihr gesagt, "die Arbeit sei getan und in spätestens sechs Monaten könne abgeschlossen werden", sagte Paoli. Die Realität habe jedoch anders ausgesehen.

Seit Aufnahme ihrer Arbeit im Jahr 2009 sei es zu "Blockaden durch den Universitätsrektor, der eine Konzentrierung auf das Dopingthema explizit ablehnte" gekommen. Dadurch habe man erst 2010 mit der Arbeit beginnen können.

Explizit griff Paoli auch den früheren Rektor Wolfgang Jäger (1995 bis 2008) an. "Den offiziellen Arbeitsauftrag einer Aufarbeitung der gesamten Freiburger Doping-Historie seit den 1950er Jahren inklusive Professor Klümper hat das Rektorat der Kommission nie mitgeteilt. 2013 hat die Kommission nachgewiesen, dass 2007 der damalige Rektor persönlich den Arbeitsauftrag manipulierte."

"Abschlussbericht kommt 2016"

Den Nachweis habe man erst 2013 erbringen können. Erst danach habe die von der renommierten Kriminologin geführte Kommission die gesamte Dopinggeschichte aufarbeiten können. Sie könne die Liste der weiteren Blockaden von außen "fast beliebig ergänzen", klagte Paoli, die das nahende Ende der Aufarbeitung ankündigte: "Der Abschlussbericht kommt 2016."

In Bezug auf die in der Öffentlichkeit viel diskutierten Streitereien innerhalb der Kommission aus dem Vorjahr wiegelte Paoli dagegen ab. "Die eigentliche Spannungslinie lag aber all die Jahre vorher nicht innerhalb der Kommission, sondern außerhalb zwischen ihr und dem Universitätsrektor als ihrem Auftraggeber." Im Oktober 2014 kündigte Paoli wegen anhaltender Differenzen mit dem 2008 eingesetzten Schiewer ihren Rücktritt an, entschied sich aber im November zum Weitermachen.

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