Olympia-Gegner "sehr erleichtert"

SID
Alfons Hörmann verteidigte das gescheiterte Referendum
© getty

Mit großer Erleichterung haben die Mitglieder der Initiative NOlympia das gescheiterte Referendum über eine Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024 aufgenommen.

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"Wir würden davon abraten, in vier Jahren dieses gescheiterte Konzept noch einmal aus der Mottenkiste zu holen", sagte NOlympia-Mitglied Florian Kasiske dem SID am Sonntagabend in Hamburg: "Wir sind natürlich sehr erleichtert. Wir haben ein halbes Jahr lang viel Arbeit investiert."

Das "Nein" der Hamburger stehe nicht im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris, vielmehr "ging es tatsächlich um Stadtpolitik", sagte Kasiske: "Viele Menschen kommen gerade in diese Stadt und müssen in Zelten übernachten, und für die muss das Geld da sein."

Ein Grund, weshalb die Hamburger gegen die Bewerbung stimmten, seien die hohen Kosten gewesen. "Es bleibt ja auch nicht bei den 1,2 Milliarden Euro. Olympische Spiele sind in der Regel dreimal so teuer gewesen", sagte Kasiske: "Je mehr Informationen über die Bedeutung des Hamburger Konzepts für die Stadt herausgekommen sind, desto skeptischer wurden die Leute."

Hörmann verteidigt gescheitertes Referendum

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat das gescheiterte Referendum derweil über eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg verteidigt. Aus seiner Sicht sei es richtig gewesen, die Volksbefragung durchzuführen, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bei Sky und führte aus: "Hätten wir keine Befragung durchgeführt, hätten wir in Hamburg mit 100-prozentiger Sicherheit ein Referendum gegen die Spiele erhalten."

Eine zeitnahe erneute Bewerbung für künftige Spiele hält Hörmann aktuell für nicht realistisch. "Wenn man es es nüchtern sieht, kann man nur festhalten, dass mit einer Bewerbung aus Deutschland auf absehbare Zeit nichts wird", sagte er.

Zuvor hatten sich die Hamburger mehrheitlich gegen eine Olympia-Bewerbung der Hansestadt ausgesprochen. 51,6 Prozent der Wahlberechtigten stimmten gegen eine Fortsetzung der Kampagne um die Austragung der Spiele 2024.

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