Laut einer vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage sprachen sich in der vergangenen Woche bundesweit 64 Prozent der Befragten für die Austragung der Sommerspiele in der Hansestadt aus, im Oktober war ein Zustimmungswert von 60 Prozent ermittelt worden.
Für das Bürgerreferendum am Sonntag in Hamburg und auch in Kiel, wo die Segelwettbewerbe stattfinden sollen, haben die aktuellen Zahlen aber nur begrenzte Aussagekraft. Regional gesplittete Zahlen wurden nicht ermittelt. "Wir wollten uns ein Stimmungsbild im ganzen Land verschaffen", sagte DOSB-Sprecherin Ulrike Spitz auf SID-Anfrage.
Am höchsten steht Olympia bei den 14- bis 29-Jährigen im Kurs, hier liegt die Zustimmung bei 71 Prozent. Die größten Vorbehalte haben die Wähler der Linken, hier gibt es mit jeweils 48 Prozent für Pro und Contra ein Patt.
"Jetzt-erst-recht-Haltung"
"Die Ergebnisse bestätigen unsere Eindrücke, dass die Menschen sogar eher eine Jetzt-erst-recht-Haltung einnehmen, was Sport und andere Veranstaltungen betrifft", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper ergänzte: "Dem Referendum am Wochenende sehen wir trotz aller Einflüsse von außen zuversichtlich entgegen."
Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte und vor den Anschlägen von Paris durchgeführte Befragung hatte indes ergeben, dass nur noch 56 Prozent der Hamburger die Ausrichtung der Spiele in ihrer Heimatstadt befürworten. Noch im September lag dieser Wert bei 63 Prozent.
Um die Bewerbung weiter aufrechtzuerhalten, ist am Sonntag eine einfache Mehrheit erforderliche, zudem müssen 20 Prozent aller Wahlberechtigten mit Ja votieren, das wären rund 260.000 Stimmen. Bislang haben schon knapp 500.000 Hamburger per Briefwahl abgestimmt.
Neben Hamburg kandidieren auch Los Angeles, Paris, Rom und Budapest um die Ausrichtung des größten Multisport-Ereignisses der Welt. Eine Entscheidung über die Ausrichterstadt fällt im September 2017 in der peruanischen Hauptstadt Lima.