Wussten Sie, dass Cristiano Ronaldos fünf Jahre alter Sohn Cristiano junior mittlerweile ohne Stützräder Fahrrad fahren kann? Oder, dass Ronaldo senior ein handsigniertes Paar Schuhe zu Weihnachten verschenkt? Nein? Dann zählen Sie wohl nicht zu den knapp 186 Millionen Anhängern des Weltfußballers in den sozialen Medien.
Dort nämlich veröffentlicht der Portugiese in regelmäßigen Abständen private Fotos und Videos, teilt seine Meinung mit und bastelt weiter an seiner eigenen Marke. Keine Frage - in Sachen Social Media stellt Ronaldo alle anderen Sportler in den Schatten.
Lionel Messi? Kobe Bryant? Roger Federer? Sie alle können dem exzentrischen Superstar hier nicht folgen. Doch auch sie erreichen über den Kurznachrichtendienst Twitter, das Fotoportal Instagram oder Facebook Millionen Fans. In der digitalen Welt nehmen die sozialen Medien einen immer größeren Stellenwert ein. Standen Sportler früher beim Wettkampf und beim Training im Fokus der Öffentlichkeit, sind sie heute fast rund um die Uhr greifbar.
Das Smartphone macht's möglich. Fotos, Videos oder kurze Nachrichten landen in Sekundenschnelle im Netz und damit gleichzeitig auf den Endgeräten der "Follower" - eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Für den Sportler selbst ist es kein großer Arbeitsaufwand, zumal die Auftritte der Allermeisten zusätzlich von PR-Agenturen überwacht und bearbeitet werden. Der Fan wiederum hat das Gefühl, seinem Idol noch näher zu sein, und auch die Sponsoren erreichen auf diesem Weg die gewünschte Zielgruppe: Empfiehlt beispielsweise Weltmeister Mesut Özil seinen neuen Fußball-Schuh via Facebook, lesen über 29 Millionen Fans freiwillig mit.
1000 Dollar pro Buchstabe
Eine bessere und direkte Werbekampagne könnte es für Sportartikelhersteller kaum geben. Auch die Sportler könnten dies zur vermehrten Wertschöpfung nutzen. Laut einer Studie könnte beispielsweise NBA-Start LeBron James bei einer Produktplazierung in seinem Tweet 1000 Dollar für jeden Buchstaben verlangen. Bei Ronaldo wären es sogar knapp 2000 Dollar.
Profiteur Nummer eins unter Deutschlands Sportlern könnte Özil sein, der die meisten digitalen Anhänger hat. Neben den fast 30 Millionen Facebook-Fans erreicht der Arsenal-Profi 10,1 Millionen Follower via Twitter und 4,6 via Instagram. Auch hier: Schnappschüsse aus dem Alltag, im Auto, im Urlaub, mit dem Geburtstagskuchen oder mit der Familie.
Ebenfalls populär sind Marco Reus, Thomas Müller oder Manuel Neuer. Überhaupt fällt auf, dass sich in Deutschland gerade die Fußballer großer Beliebtheit in der digitalen Welt erfreuen. Basketballer Dirk Nowitzki, einer der besten Spieler in der Geschichte der NBA, kann bei den Zahlen der Fußball-Profis gerade noch mithalten. Doch Diskuswerfer Robert Harting beispielsweise, immerhin Weltmeister und Olympiasieger, kratzt bei Facebook gerade einmal an der 50.000er-Marke.
Ein ordentlicher Auftritt in den sozialen Medien gehört mittlerweile zum Standardrepertoire der Sportler. Fußball-Weltmeister Lukas Podolski ist hier besonders aktiv, unvergessen sein Kabinen-Selfie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der WM 2014 in Brasilien. Erst am Freitag teilte Podolski übrigens mit, dass seine Frau Monika und er das zweite Kind erwarten - natürlich via Twitter: "Wir sind sehr glücklich: Unsere Familie wird größer. Wir freuen uns riesig auf unseren Nachwuchs", schrieb Podolski: "#family. #poldi".