Transparency Deutschland plädiert für eine schnelle Übertragung des gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesinnenministerium (BMI) erarbeiteten Konzepts zur verantwortlichen Verbandsführung (Good Governance) auf die nationalen Spitzenverbände und Landessportbünde.
Es müsse sichergestellt werden, dass wesentliche Fragen der Sportentwicklung nicht von BMI und DOSB hinter verschlossenen Türen verhandelt werden. Wichtig sei in dem Zusammenhang vor allem die Einbeziehung der interessierten Öffentlichkeit in einen strukturierten öffentlichen Prozess.
"Wenn der Spitzensport den ihm gebührenden Platz in unserer Gesellschaft einnehmen will, muss er sich der Diskussion stellen", sagte Peter Conze, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland. Dabei seien insbesondere auch die Athletinnen und Athleten in weit größerem Umfang als bisher zu beteiligen.
DFB ist gefragt
Handlungsbedarf sieht die Organisation auch beim DFB. "Wir erwarten, dass der DFB als größter Einzelsportverband der Welt beispielhaft für Transparenz und Verantwortlichkeit wird", sagte Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland.
Dazu gehöre neben der "bislang unterlassenen Veröffentlichung des Finanzberichtes" ein umfassendes Compliance-System, das auch bei den Bundesligisten vonnöten sei. Zudem müsse es sowohl im DFB als auch in der Bundesliga eine für die Öffentlichkeit nachvollziehbare Regelung zu Bezügen des Führungspersonals im Haupt- und Ehrenamt geben.